US-Großbank JPMorgan schwächelt
New York/San Francisco (dpa) - Die größte US-Bank JPMorgan schwächelt. Im vergangenen Jahr steigerte das Institut zwar seinen Überschuss um fast 22 Prozent auf 21,8 Milliarden Dollar (18,5 Mrd Euro), wie es am Mittwoch in New York mitteilte.
Im Schlussquartal blieb das Geldhaus aber deutlich hinter den Erwartungen zurück - die Aktie rutschte nach Veröffentlichung der Zahlen deutlich ab und notierte zuletzt mit rund drei Prozent im Minus.
Im vierten Quartal sank der Gewinn von JPMorgan überraschend stark um 6,6 Prozent zum Vorjahr auf 4,93 Milliarden Dollar. Das Ergebnis fiel damit deutlich niedriger aus als von Analysten erwartet. Grund waren ein unerwartet starker Anstieg der Rechtskosten auf 990 Millionen Dollar und eine schwache Entwicklung im Geschäft mit Anleihen, Währungen und Rohstoffen.
JPMorgan-Chef Jamie Dimon zeigte sich trotzdem zuversichtlich für 2015: „Alle unsere Geschäftsbereiche sind sehr gut aufgestellt für langfristiges Wachstum und Erfolg.“
Der vor allem auf Hypotheken spezialisierte Wettbwerber Wells Fargo hat den Gewinn zum Jahresende hingegen weiter steigern können. Das Institut meldete am Mittwoch einen Nettoprofit von 5,7 Milliarden Dollar (4,8 Mrd Euro) für das vierte Quartal - zwei Prozent mehr als Vorjahreszeitraum. Die Zahlen lagen im Rahmen der Erwartungen der Wall Street, die Aktie startete kaum verändert in den Handel.
Wells Fargo spielt vor allem das Kreditwachstum in den USA in die Karten. Weil sich Wirtschaft und Arbeitsmarkt erholen, werden wieder deutlich mehr Darlehen und Hypotheken nachgefragt. Im Gesamtjahr 2014 verdiente das Geldhaus unter dem Strich 23,1 Milliarden Dollar. Das waren fünf Prozent mehr als im Vorjahr.
JPMorgan und Wells Fargo sind die ersten US-Geldhäuser, die ihre Bilanzen für das Schlussquartal vorlegen. Bank of America, Citigroup und Goldman Sachs folgen am Donnerstag und Freitag.