Dieselpreis sinkt weiter - 1-Euro-Marke langsam in Sicht
München (dpa) - Die fallenden Ölpreise lassen die Spritrechnungen der Autofahrer in Deutschland weiter schrumpfen. An einzelnen Tankstellen kratzt der Preis für einen Liter Diesel bereits an der 1-Euro-Marke. Am Mittwochnachmittag unterschritt er in Schleswig-Holstein örtlich sogar schon diese Schwelle und lag zwischenzeitlich bei 99 Cent.
Allerdings ist im bundesweiten Durchschnitt die Grenze noch ein ganzes Stück entfernt: Nach Berechnungen des ADAC kostet der Liter Diesel derzeit im Schnitt 1,128 Euro, 3,3 Cent weniger als noch vor einer Woche. Doch bis der Dieselpreis auch im überregionalen Mittel unter 1 Euro falle, müsse „der Ölpreis noch weiter deutlich nachgeben“, sagte ADAC-Sprecher Andreas Hölzel am Mittwoch in München.
Denn auch wenn Diesel derzeit an einigen Tankstellen kaum mehr als 1 Euro kostet, wird an anderen Orten noch deutlich mehr fällig. Wie beim Benzin schwanken die Preise je nach Wochentag, Tageszeit und Region ganz erheblich.
Auch deswegen lassen sich Trends vor allem am Durchschnittspreis ablesen. Der weist auch für Benzin nach unten. Derzeit werden laut ADAC für den Liter Super E10 im bundesweiten Schnitt 1,262 Euro fällig. Vor einer Wochen waren es noch 1,275 Euro.
Dank des Preisverfalls beim Erdöl in der zweiten Hälfte 2014 hatten die Autofahrer bereits im vorigen Jahr durchschnittlich so günstig getankt wie seit vier Jahren nicht mehr - für 1,493 Euro je Liter E10 und für 1,350 je Liter Diesel. Rekordwerte wie 2012, als der Benzinpreis zeitweise auf 1,70 Euro stieg, liegen in weiter Ferne.
Allerdings muss man auch für einen Dieselpreis von einem Euro recht weit zurückschauen. Den Daten des ADAC zufolge rutschte der Kraftstoff zuletzt am 23. März 2009 im bundesweiten Schnitt unter die 1-Euro-Grenze.
Auch damals kam den Autofahrern der niedrige Ölpreis zugute. Im Monatsdurchschnitt kostet Diesel jedoch bereits seit ziemlich genau zehn Jahren mehr als 1 Euro je Liter. Vor 20 Jahren kostete der Liter umgerechnet noch 57 Cent.