Notfall-Peilsender wohl verantwortlich für „Dreamliner“-Brand
London (dpa) - Der Brand in einem unbesetzten Boeing-„Dreamliner“ der Ethiopian Airlines auf dem Flughafen London-Heathrow ist vermutlich von einem defekten Notfallsender ausgelöst worden. Das gab die britische Flugunfall-Untersuchungsbehörde AAIB am Donnerstag in London bekannt.
Möglicherweise sei es zu einem Kurzschluss bei der Stromzufuhr des Senders aus Lithium-Batterien gekommen oder die Batterien selbst hätten einen plötzlichen Energieschub verursacht.
Die Peilsender dienen dazu, dass das Flugzeug im Falle eines Unglücks gefunden werden kann. Sie funktionieren völlig unabhängig vom Stromkreislauf des restlichen Flugzeuges.
Die britische Behörde schlug nun vor, die in den „Dreamlinern“ verbauten Notfallsender des betroffenen US-Herstellers Honeywell sollten vorübergehend deaktiviert werden, bis eine eingehende Flugtauglichkeitsprüfung stattgefunden hat. Ferner sollen auch Lithium-betriebene Notfallsender weiterer Hersteller in anderen Flugzeugtypen überprüft werden.
Der Brand in einer Boeing 787 „Dreamliner“ auf dem Flughafen Heathrow hatte am Freitag vergangener Woche zu einer vorübergehenden Vollsperrung von Europas größtem Airport geführt. Zunächst war gemutmaßt worden, dass die Batterien für die Haupt-Stromversorgung zu dem Brand geführt hatten. Defekte an diesen Batterien hatten Anfang des Jahres dazu geführt, dass Boeing die gesamte 787-Flotte drei Monate am Boden lassen musste.
Im jüngsten Fall war aber schnell klar, dass es eine andere Ursache geben musste. Das Feuer war im Heck des Flugzeuges ausgebrochen, die Hauptbatterien befinden sich unter Cockpit und Tragflächen.