NRW: Wirtschaftsverbände fordern Gewerbeschutz
Industrie- und Handelskammern und Handwerker fordern ein liberaleres Planrecht.
Düsseldorf. In die soeben anlaufende Diskussion um den neuen Landesentwicklungsplan NRW schalten sich die Industrie- und Handelskammern (IHK) sowie die Handwerkskammern mit einem eigenen Beitrag und mit konkreten Forderungen zur Ausgestaltung des Konzepts ein. "Raum für Wirtschaft" haben sie ihre Thesen überschrieben, die am Dienstag in Düsseldorf vorgestellt wurden.
"Uns geht es vor allem darum, für industrielle Ansiedlungen zu werben und die Tendenz, die Industrie an den Rand zu drücken, zu beenden", sagte Paul Bauwens-Adenauer, Präsident der IHK-Vereinigung NRW. Den von Umweltschützern und einigen Parteien vorgetragenen Begehren nach mehr Umweltschutz treten die Wirtschaftsverbände mit einem eigenen Forderungskatalog entgegen.
"Wir treten für einen Gewerbeschutz ein", sagte Hermann Josef Droege von der IHK Siegen. Damit solle bewusst als Kontrapunkt zu Naturschutzgebieten eine Bestands- und Entwicklungsgarantie für bestehende Gewerbeansiedlungen verbunden sein. "Wir erleben immer häufiger, dass Wohnbebauung den Gewerbegebieten näher rückt. Plötzlich werden die Nutzungen eingeschränkt", so Droege.
Ein deutliches Bekenntnis zur Industrie, flexiblere Ausweisung von neuen Gewerbeflächen vor allem entlang von Hauptverkehrsachsen sowie eine Vorrangpolitik für die Ansiedlung von Kraftwerken und eine Aufrüstung des Stromleitungsnetzes - es ist ein ganzes Bündel an Anliegen, das die beiden Organisationen der Landespolitik ins Lastenheft geschrieben haben.
Der neue Landesentwicklungsplan soll bis ins Jahr 2025 gelten und im kommenden Jahr verabschiedet werden.