Opel braucht bei Treuhandlösung Milliardenbetrag
Angesichts der zunehmenden Sorgen um 18 000 Arbeitsplätze bei Opel und dem als möglichen Aufkäufer geltenden italienischen Autobauer Fiat plant die Bundesregierung am Donnerstag ein Spitzengespräch.
Berlin/Frankfurt. Der angeschlagene Autobauer Opelbenötigt bei der erwogenen Treuhand-Lösung einen Milliardenbetrag.„Wenn es zu der Treuhandlösung kommt, die dasBundeswirtschaftsministerium vorgeschlagen hat, dann wäre dies miteiner Kreditlinie verbunden. Die Summe müsste oberhalb von einerMilliarde Euro liegen“, sagte der Europachef von General Motors (GM),Carl-Peter Forster, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.
Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte zuvor eineTreuhand-Lösung ins Spiel gebracht, damit Opel im Falle einer Insolvenzdes Mutterkonzerns General Motors handlungsfähig bleibt. Dies stößtnach Informationen des „Handelsblatts“ (Donnerstag) aber auf Widerstandin den USA. GM dränge die Bundesregierung, Opel besser direkt zuverstaatlichen.
Angesichts der zunehmenden Sorgen um 18 000 Arbeitsplätze bei Opel unddem als möglichen Aufkäufer geltenden italienischen Autobauer Fiatplant die Bundesregierung am Donnerstag ein Spitzengespräch. EinSprecher der Bundesregierung wies am Mittwoch aber einen Berichtzurück, wonach bei dem Treffen bereits eine vorübergehendeVerstaatlichung von Opel beschlossen werden solle.
Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur dpa nehmen an demSpitzentreffen neben Wirtschaftsminister zu Guttenberg auchKanzleramtsminister Thomas de Maizière (CDU), Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier, Finanzminister Peer Steinbrück und ArbeitsministerOlaf Scholz (alle SPD) teil.
Opel-Betriebsratschef Klaus Franz hatte am Mittwoch nach einem Treffendeutscher und italienischer Arbeitnehmervertreter erklärt, beide Seitenhätten Sorge, dass der italienische Autobauer Fiat einSanierungskonzept mit dem Abbau von europaweit bis zu 18 000Arbeitsplätzen durchsetzen könne.
GM muss bis Ende Mai in den USA einen erfolgversprechenden Rettungsplanvorlegen. Sonst droht die Insolvenz. Es gilt als unwahrscheinlich, dassdie Opel-Interessenten bis dahin tragfähige Konzepte präsentieren. Zuden möglichen Käufern zählen neben Fiat auch derösterreichisch-kanadische Zulieferer Magna sowie mehrereFinanzinvestoren.