Nach Protesten Porsche gibt Ausbaupläne für Teststrecke in Süditalien auf

Stuttgart/Bari · Porsche wollte seine Teststrecke im Süden Italiens ausbauen. Dagegen regte sich Protest von Umweltschützern. Die Pläne liegen bereits länger auf Eis. Nun ziehen die Schwaben einen Schlussstrich.

Nach Protesten hat Porsche die Ausbaupläne für seine Teststrecke in Süditalien gestoppt. (Archivbild)

Foto: Marijan Murat/dpa

Nach Protesten gibt der Sportwagenbauer Porsche den geplanten Ausbau seiner Teststrecke im Süditalien auf. Man habe entschieden, den Entwicklungsplan nicht weiterzuverfolgen, teilte das Unternehmen mit. Das Zentrum bleibe aber ein wichtiger Bestandteil der Entwicklungsmöglichkeiten von Porsche. Auch in Zukunft will die VW-Tochter dort Fahrzeuge testen.

Die Entscheidung ist demzufolge das Ergebnis einer umfassenden Reflexion sowie intensiver Gespräche in den vergangenen Monaten. Die Betrachtung habe soziale, umweltbezogene und wirtschaftliche Perspektiven umfasst. „Insbesondere das aktuell herausfordernde Umfeld und die sich verändernden Rahmenbedingungen für die weltweite Automobilindustrie spielten eine wesentliche Rolle bei dieser Entscheidung“, hieß es. Das Stuttgarter Unternehmen hatte Mitte März einen Gewinneinbruch gemeldet und Sparmaßnahmen angekündigt.

Umweltschützer haben gegen Ausbau protestiert

Porsche betreibt seit 2012 unweit der Gemeinde Nardò in Apulien, nur wenige Kilometer vom Mittelmeer entfernt, eine der modernsten Teststrecken der Welt. Dazu gehört insbesondere ein Rundkurs von mehr als zwölf Kilometern mit vier Kilometern Durchmesser. Auf dem mehr als 700 Hektar großen Gelände prüft Porsche neue Fahrzeuge. Aber auch andere Autohersteller nutzen den Standort.

Die Ausbaupläne sorgten bei Umweltschützern und Anwohnern für Unmut. Der Autobauer wollte dafür nach eigenen Angaben ungefähr 450 Millionen Euro investieren. Bestehende Strecken sollen saniert, neue gebaut werden. Umweltschützer warnten, dafür würden riesigen Flächen Landschaft und Wald geopfert. Vergangenes Jahr hatte die Regionalregierung bereits einen vorläufigen Stopp verfügt.

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(dpa)