Postbank-Beschäftigte im Warnstreik

Bonn/Bad Nauheim (dpa) - Beschäftigte der Postbank haben am Montag ihre Warnstreiks fortgesetzt. Verdi hatte erstmals auch Mitarbeiter von Postbank-Filialen zu Solidaritätsaktionen aufgerufen.

Deshalb hätten Kunden in einigen Filialen längere Wartezeiten in Kauf nehmen müssen, einzelne Niederlassungen seien kurzzeitig auch geschlossen gewesen, sagte eine Verdi-Sprecherin. Außerdem seien erneut rund 3500 Mitarbeiter der Verwaltung, der sogenannten Backoffices, in den Ausstand getreten. „Wir können nicht ausschließen, dass es für Kunden Beeinträchtigungen gegeben hat“, sagte ein Postbank-Sprecher.

Unterdessen gingen die Tarifverhandlungen im hessischen Bad Nauheim in die sechste Runde. Verdi befürchtet für die Beschäftigten eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen im Zuge der Übernahme der Postbank durch die Deutsche Bank. Den Mitarbeitern drohten demnach Einbußen bis zu 30 Prozent. Dagegen erklärte die Postbank, sie habe eine weitgehende Besitzstandssicherung für die Beschäftigten angeboten. Für den Montag erwarteten beiden Seiten keinen Tarifabschluss, die Verhandlungen sollten am Dienstag fortgesetzt werden. Warnstreiks sind laut Verdi dann aber nicht geplant.

Jeweils mehrere hundert Postbank-Beschäftigte beteiligten sich am Montag an Demonstrationen und Kundgebungen, unter anderem in Bonn, Hannover und Hamburg. „Wir erwarten, dass die Arbeitgeber die Signale verstanden haben und sich jetzt bei den Verhandlungen endlich bewegen. Ansonsten sind wir auf einen längerfristigen Streik auch in der Vorweihnachtszeit eingestellt“, sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Beate Mensch laut Mitteilung in Hannover.