Preiskampf in den Supermärkten
Die Metro-Tochter Real will den Discountern Konkurrenz machen. Verbraucherschützer sehen das kritisch.
Düsseldorf. In der Lebensmittelbranche steht ein neuer Preiskampf bevor: Die Supermarktkette des Metrokonzerns, Real, will Discountern wie Aldi und Lidl mit Billigprodukten Konkurrenz machen.
Knapp 20 Artikel, unter anderem Wurst, Säfte und Toilettenpapier, werden seit kurzem in 300 Filialen zu extrem günstigen Preisen angeboten. So ist etwa Multivitaminsaft 16 Cent günstiger. Die Ware ist allerdings qualitativ minderwertiger.
„Es ist möglich, dass Real damit einen Preiskrieg in Deutschland auslöst, wie wir ihn seit Jahren nicht mehr gesehen haben“, sagt Handelsexperte Matthias Queck vom Beratungsunternehmen Planet Retail.
Auch Achim Valet, Sprecher der Hamburger Verbraucherzentrale, ist sicher: „Das wird sich der Branchenriese Aldi nicht bieten lassen.“ Bisher reagieren Aldi Süd und Lidl allerdings zurückhaltend, vielleicht auch, weil Real kein wirklich großer Spieler auf dem deutschen Lebensmittelmarkt ist.
„Wir beobachten den Markt und nehmen die Veränderungen wahr. Letztlich liegt jedoch die Kaufentscheidung beim Kunden“, heißt es bei Lidl. Aldi will zu „unternehmensstrategischen Planungen keine Auskunft geben“.
Der Real-Konkurrent Tengelmann wird nicht auf die Offensive reagieren. „Wir haben eine günstige Marke auf Discounterniveau im Sortiment, und die Einführung einer weiteren Marke ist nicht geplant“, sagt Tengelmann-Sprecherin Jutta Tappe.
Die Verbraucherzentrale sieht die Entwicklung sehr kritisch. „Dieser Preissturz hat nicht nur negativen Einfluss auf die Qualität der Produkte, sondern auch auf die Herstellung“, so Achim Valet. Schon jetzt könne man in diesem Segment keine Gewinne machen. „Die Preise sind extrem kalkuliert“, erläutert der Sprecher. Wer noch billiger anbieten wolle, könne beispielsweise nur Fleischprodukte aus unwürdiger Massentierhaltung anbieten.