Real: Preissenkungen sollen Wende bringen

Die Metro hat der SB-Warenhaustochter ein umfassendes Sanierungspaket verordnet.

Düsseldorf. Mit Preissenkungen und einer bis zu 40 Millionen Euro teuren Werbekampagne will die Metro ihre SB-Warenhaustochter Real auf Kurs bringen. "Wir müssen die Kundenattraktivität steigern, um Real dauerhaft auf eine solide Basis zu stellen", sagte Metro-Vorstandschef Eckhard Cordes gestern in Düsseldorf.

Real gilt als Sorgenkind des Konzerns und hat vom neuen Metro-Chef eine zweijährige Sanierungs- und Bewährungsphase verordnet bekommen.

Die Kette gilt nach eigenen Umfragen bei den Kunden als zu teuer. Daher will Real bei 300 Produkten wie beispielsweise Nutella oder Persil den Rotstift ansetzen. Gleichzeitig kündigte Cordes an, dass künftig mehr renditestarke Eigenmarken in den Real-Regalen stehen sollen.

Geplant sind neben Discountprodukten Waren der mittleren und gehobenen Preisklasse sowie eine eigene Biowaren-Marke. Der Anteil der Eigenmarken am Gesamtsortiment soll von derzeit zehn auf bis zu 25 Prozent steigen.

Auch auf der Kostenseite will Cordes die Real-Sanierung vorantreiben. 40 umsatzschwache Real-Filialen sollen "aus dem Portfolio entfernt werden". Dazu käme auch ein Verkauf einzelner Standorte in Frage. Gleichzeitig laufen Gespräche über einen Personalabbau in den früheren Wal-Mart-Märkten, die "der Real-Struktur angepasst werden sollen", so Cordes.

Sämtliche Personalmaßnahmen würden sozialverträglich abgewickelt. Eine Größenordnung nannte er noch nicht. Operativ sieht Cordes erste Erfolge bei der Sanierung: Im ersten Quartal 2008 stieg der Umsatz um 5,9 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro. Der operative Verlust sank um fünf auf 40 Millionen Euro.

Insgesamt ist die Metro Gruppe mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnplus in das neue Jahr gestartet. Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 7,3 Prozent auf 15,6 Milliarden Euro; das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 13,8 Prozent auf 152 Millionen Euro.

Hauptwachstumstreiber waren wie in den Vorjahren Metro Cash & Carry sowie Media Markt/Saturn. Aber auch die Warenhaustochter Kaufhof verdiente ihre Kapitalkosten, so dass der geplante Verkauf nach Aussage von Cordes in Ruhe angegangen werden kann.