Starke Lohneinbußen bei Geringverdienern
Berlin (dpa) - Trotz Wirtschaftswachstums sind die realen Nettolöhne von Geringverdienern einem Zeitungsbericht zufolge seit der Jahrtausendwende stark gesunken.
Bei Beschäftigten in den unteren Einkommensgruppen betrugen die Einbußen preisbereinigt 16 bis 22 Prozent, wie eine Auswertung des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) ergab, die der „Berliner Zeitung“ (Dienstagsausgabe) vorliegt.
Das DIW wertete dem Bericht zufolge neue Umfrageergebnisse des sozioökonomischen Panels aus. Demnach sanken zwischen 2000 und 2010 die realen Nettoeinkommen von Geringverdienern besonders stark. Im Durchschnitt aller Beschäftigten gingen die Nettogehälter preisbereinigt um 2,5 Prozent zurück. Beschäftigte in der höchsten Einkommensgruppe verbuchten ein leichtes Plus von knapp einem Prozent.
Die Wirtschaft sei seit der Jahrtausendwende ordentlich gewachsen, sagte DIW-Experte Markus Grabka der Zeitung. Doch bei den meisten Erwerbstätigen sei davon nichts angekommen. Die Politik hatte die Ausweitung des Niedriglohnsektors mit den Hartz-Reformen massiv unterstützt.