Stellenabbau bei Thyssen-Krupp
Spekulationen um den Wegfall von 3000 Arbeitsplätzen.
Düsseldorf. Die Wirtschaftskrise zwingt den größten deutschen Stahlkonzern Thyssen-Krupp zu einem massiven Stellenabbau. In den Medien geisterten am Freitag Zahlen von 3000 Betroffenen herum.
"Diese Zahl ist rein spekulativ", sagte ein Thyssen-Sprecher auf Anfrage. Er wollte Personalabbau aber generell nicht ausschließen. Auch bei der Gewerkschaft IG Metall war die Zahl von 3000 im Konzern bedrohten Arbeitsplätzen nicht bekannt.
Die "Financial Times Deutschland" hatte gemeldet, dass Thyssen-Krupp über 3000 Jobs streichen will. Der größte Teil des Abbaus entfalle auf die Stahlsparte, wo 2000 Stellen wegfallen sollen. Bei den Werften seien es 1000 und im Autozuliefergeschäft mehrere Hundert. Bereits am Donnerstag hatte Thyssen-Krupp bestätigt, dass im Zuge des Konzern-Umbaus mehrere hundert Stellen in der Verwaltung abgebaut werden.
Bereits im Februar hatte Konzernchef Ekkehard Schulz wegen der sich verschärfenden Stahlkrise einen nicht näher bezifferten Personalabbau angekündigt. Damals hatte er gesagt, 2700 Personen hätten den Konzern bereits verlassen, darunter rund 2000 Leiharbeiter. Am Ende des vergangenen Geschäftsjahres beschäftigte Thyssen-Krupp noch knapp 200000 Mitarbeiter weltweit.
Am Donnerstag wurde das geplante Sparprogramm für das laufende Jahr um 500 Millionen auf 1,5 Milliarden Euro erhöht. Statt fünf soll es künftig nur noch zwei Konzernsparten geben. Der Vorstand wird um drei Vorstände verkleinert. Die Beschlüsse soll der Aufsichtsrat am kommenden Freitag auf einer außerordentlichen Sitzung fassen. Danach soll die Öffentlichkeit über weitere Einzelheiten informiert werden.
Arbeitnehmervertreter kündigten am Freitag Widerstand gegen die Pläne an und pochten beim Stahl auf die Einhaltung des bis 2013 geltenden Standortvertrages, der Kündigungen ausschließt. Der Thyssen-Sprecher bestätigte große Überkapazitäten in der Sparte Edelstahl, die auch in Krefeld beheimatet ist. "Die Konsolidierung wird bald beginnen", sagte er. Auch Thyssen denke bereits über Kooperationen für diesen Bereich nach.