Strauss will nach Sanierung durchstarten

Die Kette schließt 17 Filialen und entlässt 200 Mitarbeiter. Mit neuem Konzept sollen 79 Geschäfte wieder erfolgreich wirtschaften.

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Düsseldorf/Langenfeld. Die angeschlagene Handelskette Strauss Innovation wird bis Mitte des Jahres 17 ihrer insgesamt 96 Filialen schließen und 200 Mitarbeiter entlassen. Durch ein zügiges Insolvenzverfahren hofft das Unternehmen aber, die restlichen gut 1200 Arbeitsplätze erhalten zu können, wie der für die Sanierung des Unternehmens zuständige Manager, Hans Peter Döhmen, mitteilte.

Die Leitung der Handelskette hatte Ende Januar ein Schutzschirm-Verfahren beantragt, um das mit hohen Verlusten kämpfende Unternehmen neu ausrichten zu können. Döhmen sieht die Rettungsbemühungen auf einem guten Weg. Die wesentlichen Sanierungsbeiträge der Gläubigergruppen seien verhandelt, teilte er mit. Das Unternehmen hoffe nun, das bevorstehende Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung bereits bis zur Jahresmitte abschließen zu können.

Nach Firmenangaben gibt es mehrere ernsthafte Interessenten für die Handelskette. Sie sollen nun die Möglichkeit bekommen, das Konzept zur Neuausrichtung zu prüfen. Kern des Sanierungskonzeptes ist es, Strauss Innovation künftig mit 79 Filialen und 1200 Mitarbeitern bundesweit fortzuführen. In der Zentrale in Langenfeld sollen künftig 160 Mitarbeiter beschäftigt sein (bislang 190), im Logistikzentrum in Solingen bleiben nach Firmenangaben „zunächst die derzeit noch 93 Arbeitsplätze erhalten“. Die Handelskette solle in Zukunft wieder „innovativer und mutiger“ in der Auswahl der Produkte werden, sagte Döhmen.

Der Sanierungsexperte hatte bereits vor einigen Wochen deutliche Kritik an der Unternehmenspolitik der vergangenen Jahre geäußert. Strauss Innovation habe zu viele Rabattaktionen gefahren, die die Gewinnspanne aufgefressen hätten. Die Manager hätten versucht, das Unternehmen als Discounter zu etablieren. Doch dies sei der falsche Weg gewesen. Nach seinen Angaben machten manche Filialen bis zu einer halben Million Euro Verlust. Red