Tourismus: Reiseziel NRW im Sog der Krise
Die Branche lebt vor allem von Geschäftsreisenden – ihre Zahl sinkt wegen der wirtschaftlichen Probleme deutlich.
Düsseldorf. Nach fünf Rekordjahren steht dem Tourismusland Nordrhein-Westfalen eine schwere Zeit bevor: Angesichts der Wirtschaftskrise rechnet der Deutsche Tourismusverband mit einem Minus in diesem Jahr - insbesondere wegen eines Einbruchs bei den Geschäftsreisen. Sie machen rund 70 Prozent der Übernachtungen im bevölkerungsreichsten Bundesland aus.
In den ersten vier Monaten des Jahres ging die Zahl der Übernachtungen ausländischer Gäste bereits um 14,5 Prozent auf 2,1 Millionen zurück. Bundesweit rechnet die Branche in diesem Jahr mit einem Minus von drei bis fünf Prozent, wie Oliver Wolff, Vorsitzender des Landesverbandes, am Donnerstag in Düsseldorf sagte.
Der Verband hofft auf eine Erholung im Herbst. Dann entscheide sich, ob weniger Zweit- und Drittreisen gebucht würden.
Mit 41,5 Millionen Übernachtungen im vergangenen Jahr liegt Nordrhein-Westfalen auf Platz drei der beliebtesten Urlaubziele in Deutschland nach Bayern und Baden-Württemberg. Platz zwei nach Bayern erreicht das Land bei den Gästeankünften (17,7 Millionen).
Nordrhein-Westfalen bleibt weiterhin bei Kurzurlaubern beliebt. Die durchschnittliche Verweildauer liegt bei 8,8 Tagen. Während die größeren Städte wie Düsseldorf vor allem durch Kultur- und Event-Highlights punkten, sind der Niederrhein, das Bergische Land und das Münsterland beliebte Ziel für Erholungstripps mit Wandern und Fahrradfahren.
Wenn die Nordrhein-Westfalen innerhalb Deutschlands reisen, dann zieht es sie vor allem an die Nord- und Ostseeküste.