Tui bleibt dank Hapag-Lloyd in der Gewinnzone
Hannover (dpa) - Der weltgrößte Reisekonzern Tui hat sich im abgelaufenen Geschäftsjahr in den schwarzen Zahlen gehalten - aber nur dank des Booms seiner Reedereibeteiligung Hapag-Lloyd. In den zwölf Monaten bis Ende September lag das Konzernergebnis bei 114 Millionen Euro.
Dies teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Allein Hapag-Lloyd steuerte 150 Millionen Euro bei. Die Reiseveranstalter- Sparte Tui Travel steckte dagegen wegen der Flugverbote nach dem Vulkanausbruch in Island, einer Bilanzkorrektur und hohen Kosten für Umstrukturierungen in den roten Zahlen.
Im Vergleich zum vorangegangen Geschäftsjahr habe sich die Hapag- Lloyd, von der sich die Tui AG trennen will, deutlich erholt, sagte Konzernchef Michael Frenzel. Das finanzielle Engagement zur Rettung der Reederei habe sich gelohnt: „Wir verfügen dadurch über Mittel und Optionen, die wir vor einem Jahr kaum für möglich gehalten haben.“ Bei dem Hamburger Unternehmen, für das ein Börsengang oder ein Verkauf an andere Investoren geprüft wird, gebe es „hervorragende Verwertungsoptionen“, erklärte Frenzel. Es gebe gute Chancen, Hapag-Lloyd 2011 an die Börse zu bringen.
Weil Tui Travel und mehrere Hotels nicht komplett zu Tui gehören, entfiel auf die Tui-Aktionäre nur ein Überschuss von 102 Millionen Euro. Der Umsatz schrumpfte um 1,5 Prozent auf 16,35 Milliarden Euro. Für das laufende Geschäftsjahr 2010/2011 rechnet der Vorstand erneut mit einem positiven Ergebnis. Frenzel sagte, die Gesamtentwicklung sei „deutlich unspektakulärer, aber gleichwohl positiv“ gewesen.