Weitere Warnstreiks der Lokführer bis zum 7. März

Frankfurt/Berlin (dpa) - Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat für die kommenden zwei Wochen weitere Warnstreiks angekündigt. Bis zum Ende der Urabstimmung am 7. März werde es auf jeden Fall weitere Arbeitskampfmaßnahmen geben.

Das erklärte GDL-Sprecherin Gerda Seibert am Mittwoch in Frankfurt. Termine wollte sie erneut nicht nennen. Man werde die Fahrgäste wieder rechtzeitig informieren.

Die Deutsche Bahn reagierte verärgert. „Statt endlich an den Verhandlungstisch zurückzukehren, macht die GDL unbeirrt weiter und verunsichert die Menschen“, sagte eine Bahnsprecherin in Berlin. „Solche Ankündigungen sind für den weiteren Verlauf kontraproduktiv.“

In einer ersten Warnstreikwelle hatten die Lokführer am Dienstag für zwei Stunden nahezu flächendeckend den Schienenverkehr in Deutschland gestört. Die Gewerkschaft hatte von einem „vollen Erfolg“ für die Lokführer gesprochen und mit heftigeren Aktionen gedroht: „Wir können auch mehr. Wir können auch länger“, hatte GDL-Chef Claus Weselsky erklärt.

In der Urabstimmung lässt die GDL alle aktiven Mitglieder über weiterreichende Streiks abstimmen. Sie gilt als angenommen, wenn mehr als 75 Prozent der Teilnehmer zustimmen. Laut Seibert sollen die Stimmzettel am 7. März, dem Rosenmontag, ausgezählt werden.

Die GDL will einheitliche Tarifstandards für rund 26 000 Lokführer in der gesamten Bahnbranche durchsetzen. Ein Kernpunkt sind einheitliche Einkommen auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn (DB) auch bei privaten Konkurrenten, die teilweise derzeit noch bis zu 30 Prozent darunterliegen. Gewerkschaftschef Weselsky hatte zuletzt im Interview mit der „Welt“ (Mittwoch) Kompromissbereitschaft bei Lohnhöhe und Arbeitszeit zu erkennen gegeben. Es müsse aber zu einem einheitlichen Flächentarif kommen.

Die Deutsche Bahn hatte die Aktionen der Lokführer heftig kritisiert, weil sie das falsche Ziel für die Proteste sei. Die sechs großen Konkurrenten der Deutschen Bahn wollten vorerst kein neues Angebot machen. Beide Tarifpartner forderten die GDL zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf.