ADAC-Test: Kindersitze sind sicherer geworden
In der jüngsten Untersuchung fiel nur noch ein Modell durch — wegen hoher Schadstoffbelastung.
München. Beim neuen ADAC-Kindersitztest ist ein Modell wegen hoher Schadstoffbelastung durchgefallen. Sechsmal vergaben die Tester die Note „gut“, fünfmal „befriedigend“ und einmal „ausreichend“, wie der Autoclub mitteilte. Insgesamt wurden beim zweiten Kindersitztest von ADAC und Stiftung Warentest 13 Modelle geprüft.
Bei dem mangelhaften Produkt handelte sich ausgerechnet um einen der drei Sitze für die allerjüngsten Mitfahrer bis zu eineinhalb Jahren. Dabei war nicht die mangelnde Sicherheit der Hauptgrund, sondern der hohe Schadstoffwert. Der Sitz habe zwar bei der Sicherheitsprüfung überzeugt, doch enthalte der Sitzbezug gesundheitsschädliche Stoffe, die im engen Körperkontakt für Kinder schädlich sein können, teilte der ADAC mit.
Beim vorangegangenen Test im Mai waren noch fünf von 33 Autokindersitzen durchgefallen — alle wegen erheblicher Mängel bei der Sicherheit. Für jedes Alter und Gewicht gibt es mindestens einen „guten“ Sitz: „Gut“ sind der Graco Junior Baby in der Klasse von der Geburt bis 13 Kilogramm (in den zwei Versionen mit und ohne Basis), der Römer Duo Plus und der Kiwy SPF 1 Isofix (beide in der Klasse von 9 bis 18 Kilogramm). Außerdem schnitten mit „gut“ der Kiddy Guardianfix Pro 2 (Klasse von 9 bis 36 Kilogramm) und der Takata Maxi Isofix (15 bis 36 Kilogramm) ab.
Die Tester prüften neben der Sicherheit und der Schadstoffbelastung auch Handhabung und Unfallsicherheit. Letzteres galt als wichtigstes Kriterium: Gab es beim Test auf Seiten- und Frontalaufprallschutz nur ein „Befriedigend“, konnten gute oder sogar sehr gute Ergebnisse in den beiden anderen Kategorien die Note nicht mehr verbessern.
Unter den 13 Kindersitzen befanden sich drei Sitze, die in früheren Tests durchfielen und von den Firmen nachgerüstet wurden. Die Nachfolgermodelle schnitten alle deutlich besser ab. Den Kiddy Guardianfix Pro 2 (Klasse von 9 bis 36 Kilogramm) bewerteten die Tester statt mit „mangelhaft“ mit „gut“. Den Graco Logico LX Comfort (Klasse von 15 bis 36 Kilogramm) und den Peg Perego Switchable (Klasse von der Geburt bis 18 Kilogramm) benoteten sie immerhin mit „befriedigend“.
Außerdem untersuchten die Tester neue Versionen von Kindersitzen, die in früheren Tests besonders gut abschnitten. Der Römer Duo Plus (9 bis 18 Kilogramm) konnte seine gute Note verteidigen. Für den Chicco Xpace (ebenfalls 9 bis 18 Kilo) gab es nur ein „Befriedigend“: Die Vorgängerversion Chicco Xpace Isofix hatten die Tester noch mit „gut“ bewertet.
Der Autoclub prüft die Kindersitze unter anderem mit Dummies. Mit einem Prüfschlitten, auf dem eine Autokarosserie montiert ist, simulieren die Tester jeweils Front- und Seitenaufprall. Geprüft wird auch der Gurtverlauf, die Größenanpassung, die Standfestigkeit auf dem Fahrzeugsitz, die Kopfabstützung und die Ergonomie. tmn