Die meisten Fahranfänger haben unsichere Autos
Stuttgart (dpa/tmn) - Gerade Fahranfänger bauen häufig einen Unfall. Doch ausgerechnet sie fahren Autos mit einem niedrigem Sicherheitsniveau. Die Dekra wünscht sich eine bessere Aufklärung.
Fahranfänger sollten in möglichst sicheren Autos sitzen, denn in der Altersgruppe der 18- bis 24-Jährigen ist das Unfallrisiko besonders hoch. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie die Dekra bei der an junge Fahrer gerichteten Verkehrssicherheitsaktion „Safety Check 2014“ feststellte: Drei von vier Autofahrern dieser Altersgruppe sind mit Fahrzeugen unterwegs, die teils gravierende Sicherheitsmängel haben.
Bei der Aktion prüfte die Dekra 16 000 Autos junger Fahrer. Fast die Hälfte (46 Prozent) hatte Mängel an Fahrwerk, Rädern oder Karosserie. Bei 43 Prozent waren die Beleuchtung oder elektronische Bauteile nicht in Ordnung. Sogar wichtige Sicherheitssysteme funktionierten nicht, beispielsweise der Schleuderschutz ESP (7 Prozent), die Airbags (3) oder das ABS (2). Und bei rund einem Drittel (34 Prozent) bemängelten die Prüfer die Bremsen.
Die vielen Mängel sind laut Dekra vor allem darauf zurückzuführen, dass die Autos junger Fahrer im Schnitt sehr alt sind: Mit 11,7 Jahren liege ihr Durchschnittsalter um fast drei Jahre höher als beim Gesamtbestand der Pkw in Deutschland. Ein Grund dafür könnte sein, dass Auszubildenden und Studenten das Geld für jüngere, bessere Autos und notwendige Reparaturen fehlt.
Bei der Mängelquote gebe es zwar eine leicht abnehmende Tendenz. Dennoch sieht die Dekra noch großen Aufklärungsbedarf bei Fahranfängern über die Risiken von Rostlauben. Der „Safety Check“ wurde zum achten Mal gemeinsam von Dekra, dem Deutschen Verkehrssicherheitsrat und der Deutschen Verkehrswacht ausgerichtet.