Mercedes zündet nächste Entwicklungsstufe bei LED-Scheinwerfern
Stuttgart (dpa/tmn) - Auch die Autoindustrie hat die LED-Technologie für sich entdeckt. Vor allem Mercedes experimentiert mit völlig neuen Autoscheinwerfern. Ein Blick in die Zukunft.
Mercedes macht den nächsten Entwicklungsschritt bei LED-Scheinwerfern. Statt wie im aktuellen CLS 24 einzelne Dioden pro Scheinwerfer sollen schon ab dem kommenden Jahr 84 Lichtzellen für Abblend- und Fernlicht eingesetzt werden, kündigte der Hersteller bei einem Technologieworkshop in Stuttgart an. Weil die in drei Reihen mit je 28 Segmenten angeordneten Dioden von einer Kamera gesteuert und einzeln geschaltet oder gedimmt werden, lässt sich der Lichtkegel präzise an die Verkehrsverhältnisse anpassen, erklärten die Entwickler. So könne man länger und öfter mit Fernlicht fahren, ohne andere Verkehrsteilnehmer zu blenden.
Der kommende Multibeam-Scheinwerfer, der nach Informationen aus Unternehmenskreisen seinen Einstand in der nächsten E-Klasse geben wird, markiert aber nur einen Zwischenschritt zur noch variableren Leuchte. In einem branchenübergreifenden Forschungsprojekt experimentieren die Entwickler mit der nächsten Generation von Computerchips, in die neuartige Lichtdioden bereits eingegossen sind. Statt 24 oder 84 LEDs werden dann bis zu 1024 Lichtpunkte vereint, die eine noch präzisere Lichtsteuerung erlauben sollen. Spätestens dann sei die Auflösung so hoch, dass man auch Navigations- oder Warnhinweise mit den Scheinwerfern auf den Asphalt projizieren könne.
Parallel zur Verfeinerung des Lichtkegels arbeitet Mercedes auch an der Leuchtweite. Mit einem neuen „High Range“-LED-Modul will das Unternehmen im nächsten Jahr mit den Laser-Zusatzscheinwerfern von Audi und BMW gleichziehen. Denn auch diese Hochleistungsleuchten werfen ihren Lichtkegel bis zu 650 Meter weit in die Nacht. Dass sie nicht noch weiter strahlen, hat genau wie bei BMW und Audi keinen technischen Grund: Mehr erlaubt der Gesetzgeber nicht.