Elektroautos lassen sich ohne Kabel aufladen

Erlangen/Hannover (dpa/tmn) - Siemens und BMW haben ein System zum kabellosen Laden von Elektroautos entwickelt. Das haben sie nun auf der Hannover Messe vorgestellt.

Mit der Technologie können Fahrzeugbatterien per sogenannter Induktion „berührungslos“ über ein Magnetfeld aufgeladen werden, erläuterte ein Sprecher von Siemens Energy in Erlangen. Den Entwicklern zufolge funktioniert das so: Eine Primärspule im Boden verbindet sich per Induktion mit einer zweiten Spule, die etwa im Fahrzeugunterboden oder im Stoßfänger montiert ist. Damit der Ladevorgang funktioniert, muss das Fahrer das Auto allerdings starten. Die Technologie wird derzeit von BMW erprobt.

Realistisches Anwendungsszenario könnte das Laden von Fahrzeugen in Taxiwarteschlangen sein - oder auf Parkplätzen und in der Garage. Technologisch denkbar sind laut dem Sprecher auch Induktionsschienen in der Straße, über die Autos während der Fahrt geladen werden können. Nach derzeitigem Entwicklungsstand hat die Technologie noch einen großen Nachteil: Während beim Ladekabel eine Leistung von bis zu 22 Kilowatt möglich sei, liege diese per Induktion derzeit bei rund 4 Kilowatt: „Das bedeutet bis zu sechsmal längere Ladezeiten.“

Das System eröffnet den Angaben zufolge „Wege zur intelligenten Energienutzung“: Da die Primärspule an das öffentliche Energienetz angeschlossen ist, könnten Stromüberschüsse im Netz in E-Autos zwischengespeichert und bei Bedarf wieder „zurückgespeist“ werden - die dafür nötige Infrastruktur vorausgesetzt.