Fahrradkette bei nasskaltem Wetter täglich pflegen
Berlin (dpa/tmn) - Wer im Winter Fahrrad fährt, kennt das Problem: Ruckzuck blüht auf der Kette der Rost, und beim Treten quietscht es entsetzlich. Vermeiden lässt sich das nur durch die regelmäßige und vor allem richtige Pflege.
Ein Radexperte erklärt, wie das geht.
Tauwasser und Streusalz - diese Mischung ist für Fahrradketten pures Gift. „Eine unzureichend gepflegte Kette kann dadurch schon binnen weniger Stunden Rost ansetzen. Und der macht sie auf Dauer kaputt“, sagte René Filippek vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) dem dpa-Themendienst. An nasskalten Tagen widmen winterharte Radler der Kette ihres Drahtesels deshalb am besten jeden Abend ein paar Minuten Zeit. „Mit einem trockenen Tuch abreiben, dann die Kettenlaschen in zwei Durchgängen mit Kettenfließfett schmieren - erst die linke Seite, dann die rechte.“ Die Lebenserwartung der Fahrradkette lasse sich so deutlich steigern.
„Wenn das Fett über Nacht einwirken kann, schmiert und schützt es die Kette besonders effektiv“, erklärte der Radexperte. Wer für eine allabendliche Pflegeaktion nicht die Muße hat, sollte sich zumindest alle drei, vier Tage um die Fahrradkette kümmern.
Wichtig ist es, die Kette nicht bloß von oben einzufetten. „Viele machen den Fehler, dass sie die Kette nur mittig schmieren, also auf den Rollen zwischen den Laschen“, weiß Filippek. „Da brauche ich kein Fett - die Laschen müssen gut geschmiert sein.“ Dann sei auch das nervige Quietschen beim Treten abgestellt.
Leichten Flugrost können Radbesitzer ganz einfach mit einem Lappen abwischen. Hartnäckigere Verschmutzungen lassen sich mit Multifunktionsöl aus der Sprühdose lösen. „Das eignet sich aber nicht, um die Kette zu fetten - dafür ist es zu dünnflüssig“, betonte Filippek. Und da man mit Multifunktionsöl neben dem Dreck auch die Kettenfettschicht herunterwäscht, muss die Kette nach der Ölbehandlung sorgfältig abgewischt und nachgeschmiert werden.
Damit beim Fahren möglichst wenig Spritzwasser und Straßenschmutz an die Kette gelangen, hilft laut Filippek neben einem Kettenschutz vor allem ein Spritzschutz an der Unterkante des vorderen Schutzblechs. Mit so einem Gummilappen am Fahrrad bleiben auch die Schuhe sauber - wenn er nicht zu klein ist.