Nebel trübt Wahrnehmung für eigene Geschwindigkeit
Bonn (dpa/tmn) - Nebel trübt nicht nur die Sicht, sondern auch das Tempo-Empfinden. Autofahrer sollten das im Hinterkopf haben. Statt sich an ihren Vordermann zu halten, orientieren sie sich bei schlechter Sicht besser am rechten Straßenrand.
Eine Autofahrt im Nebel ist nicht nur deshalb gefährlich, weil der Fahrer objektiv eine schlechte Sicht hat. „Die Nebelschwaden trüben auch das Gefühl für die eigene Geschwindigkeit“, warnt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR). „Viele halten ihr Tempo für angemessen, obwohl sie schon viel zu schnell unterwegs sind.“ Der Nebel verschleiere die Sinne.
Hinzu kommt, dass viele Autofahrer instinktiv nah auf das Fahrzeug vor ihnen auffahren, um sich an dessen Rückleuchten zu orientieren. „Aber das kann sehr gefährlich werden“, sagt Rademacher. Schließlich sei der Sicherheitsabstand dann oft viel zu gering. „Wenn das jeder macht, haben wir eine Kolonne, die im Nebel viel zu schnell unterwegs ist.“ Schon wenn nur ein Fahrer einmal kurz auf die Bremse treten muss, könne dies zu einer Massenkarambolage führen.
Rademacher rät Autofahrern, sich bei Nebel am rechten Fahrbahnrand zu orientieren und wegen des Gegenverkehrs nicht am Mittelstreifen. Denn wenn das entgegenkommende Auto sich ebenfalls mittig hält, kommen sich beide Autos möglicherweise gefährlich nahe. Die Nebelschlussleuchte sollte nur angestellt werden, wenn die Sicht weniger als 50 Meter beträgt.