Pannenhilfe: Mobilitätsgarantie leistet weniger als Schutzbrief
Stuttgart (dpa/tmn) - Die Panne ist eine an sich schon unangenehme Sache. Um keine weiteren bösen Überraschungen zu erleben, sollten Autofahrer prüfen, welche Leistungen ein Schutzbrief oder das Mobilitäts-Versprechen des Autobauers umfasst.
Da gibt es Unterschiede.
Die von vielen Autoherstellern angebotene Mobilitätsgarantie hört sich gut an, doch gegenüber einem Kfz-Schutzbrief bedeutet sie oft Einschränkungen. „Es gibt einige Unterschiede, auf die Verbraucher achten sollten“, sagt Ana Lozancic von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg. Zum Beispiel müsse im Einzelfall geprüft werden, ob Hilfe auch bei Unfällen und nicht nur im Pannenfall gewährleistet sei. „Ob Autofahrern eine Mobilitätsgarantie genügt, müssen sie anhand des Kleingedruckten genau prüfen.“
Autohersteller bieten Kunden typischerweise beim Kauf eines Neuwagens oft eine sogenannte Mobilitätsgarantie, die je nach Hersteller sich mal auf einen Zeitraum von zwölf Monaten, mal sogar auf ein ganzes Autoleben erstreckt. Verbraucherschützerin Lozancic sieht darin aber eher eine geschickte Marketingstrategie zur Kundenbindung und nur bedingt eine Alternative zu den Kfz-Schutzbriefen, die Autoclubs und Versicherungen anbieten.
Die Bedingungen sähen zum Beispiel oft vor, dass Kosten für eine Autoreparatur nur übernommen würden, wenn diese in einer vom Hersteller autorisierten Werkstatt vorgenommen wird. Voraussetzung sei in der Regel auch, dass die Leistungen an eine lückenlose Wartung des Fahrzeugs in einem Vertragsbetrieb geknüpft sind. „Ob ich mein Auto pflege, danach fragt bei den Autoclubs dagegen niemand“, sagt Lozancic. Unterschiede gibt es auch bei der Höhe der übernommenen Reparatur-, Hotel- oder Rückreisekosten.
„Was wir immer wieder beobachten, ist, dass Verbraucher sich im Vorfeld nicht genau über den Leistungsumfang informieren“, fügt Lozancic hinzu. Nur der direkte Vergleich zeige, ob sich Kunden auf die ersten 20 000 Kilometer mit einer kostenlosen Mobilitätsgarantie tatsächlich besserstellen als mit einer kostenpflichtigen Mitgliedschaft in einem Autoclub. Eine kostengünstige Alternative zum Kfz-Schutzbrief der Autoclubs könne auch ein entsprechender Zusatzbaustein der Kasko-Versicherung sein. „Diesen gibt es oft schon für fünf bis sieben Euro im Jahr. Wenn die Bedingungen passen, kann er die Mitgliedschaft in einem Automobilclub überflüssig machen“, so die Verbraucherschützerin.