Test: Jeder sechste Kindersitz ist mangelhaft
Berlin (dpa/tmn) - Jeder sechste Kindersitz zeigt laut einer Stichprobe erhebliche Mängel. So sind 4 von 23 Modellen bei einem Crashtest des ADAC und der Stiftung Warentest durchgefallen.
Bei einem Produkt löste sich die Sitzschale von der Basis ab, im Ernstfall würde ein Kind gegen den Vordersitz knallen. „Das Kind hätte sich in jedem Fall verletzt“, sagt Melanie Mikulla vom ADAC. Der Sitz bekam die Note „mangelhaft“, ebenso wie 3 weitere Modelle, bei denen die Prüfer Schadstoffe feststellten.
Auffällig ist, dass kein Kindersitz bei der Stichprobe die Bestnote „sehr gut“ erhielt. Immerhin 14 Sitze schnitten „gut“ ab, in jeder Altersklasse gibt es demnach zufriedenstellende Modelle. Unter den besten 3 Modellen sind zwei Sitze von Cybex, der Solution M zum Preis von 150 Euro und der Solution M-fix (180 Euro), sowie der Britax Römer Kidfix SL SICT für 159 Euro. Den preisgünstigsten Testsitz, den Heyner Maxi Protect Aero für 80 Euro, stuften die Experten ebenfalls als „gut“ ein.
Die Prüfer testeten die Sitze auf Sicherheit, Bedienung, Ergonomie und Schadstoffgehalt. Bei der Sicherheitsprüfung wurden die Modelle in einen Fünftürer bugsiert. Der Frontalaufprall erfolgte mit 64 km/h, der Seitenaufprall mit 50/km. Der Test wurde grundsätzlich unter verschärften Bedingungen durchgeführt, erklärt Melanie Mikulla. „Ein Sitz muss herausragend sein, um die Bestnote zu erreichen.“ Insofern müssten Eltern nicht panisch werden, wenn kein Modell die Tester vollkommen überzeugte, so die ADAC-Sprecherin.
Beim Kauf eines Kindersitzes sollten Eltern grundsätzlich Kind und Fahrzeug mitnehmen, rät der ADAC. „Wichtig ist, dass der Sitz gut im Auto befestigt wird und der Gurt eng am Körper liegt“, erklärt Mikulla. Mit der richtigen Auswahl ist es aber nicht getan. „Der beste Kindersitz ist keine Sicherheitsgarantie.“ Eltern müssen im Alltag aufmerksam bleiben. Vor jeder Fahrt ist laut Mikulla darauf zu achten, dass das Kind ausreichend gesichert ist.