Jeep Wrangler: Die geliftete Legende
Auch nach einigen Retuschen gibt sich der Jeep Wrangler urwüchsig.
Düsseldorf. Man sieht ihm eigentlich nicht an, dass sein Leben mittlerweile 70 Jahre alt ist. 1941 ward sein Urahn erschaffen, noch unter dem Begriff Jeep Willys firmierend. Den 2011er ziert nun nicht nur ein frisch gestylter Innenraum. Ebenso viel Sorgfalt wurde auf eine zeitgemäße europataugliche Motorisierung gelegt.
Der getestete Wrangler Unlimited (Werkscode für den Fünftürer) rollte mit einem 2,8-Liter-Vierzylinder- Diesel an, der mit 200 PS (147 kW) und 460 Nm Drehmoment sehr muskulös wirkt. Wahlweise ist auch ein 3,8-Liter-Benziner mit 199 PS (146 kW) verfügbar. Verteilt wird die Kraft über eine Fünf-Stufen-Automatik auf alle vier Räder.
Dass immer noch gute 10 Sekunden auf dem Weg zu Tempo 100 vergehen, sei dem Zweitonner mit dem Luftwiderstandsbeiwert des Kleinen Watzmanns verziehen. Sprints sind nicht sein Ding, wohl aber hohe Streckengeschwindigkeiten.
Knapp 180 km/h Spitze sind drin, auch wenn Motor und Windgeräusche am serienmäßigen Stoffverdeck diese Hatz mit brachialem Gedröhn begleiten. Ab Tempo 140 kapituliert dann auch entweder der gute Musikgeschmack oder das Gehör - da hilft selbst die beste Soundanlage nichts.
Seine Stärken spielt der Wrangler im Gelände aus, wo seine fast 26 Zentimeter Bodenfreiheit und eine zuschaltbare Getriebeuntersetzung Wirkung zeigen. Der Verbrauch pegelt sich trotz Triebwerksoptimierung bei immer noch gut elf Litern Diesel ein, der CO2- Ausstoß liegt bei 217 Gramm/Kilometer.
Die inneren Werte sind beeindruckend. Tadellose Platzverhältnisse, straffes Gestühl sowie ein Standard- Kofferraum von fast 500 Litern (wohlgemerkt: nur der große Wrangler) gestalten lange Touren angenehm.
Mit einem Einstiegspreis von 32 750 Euro ist der Unlimited kein Schnäppchen. Bedenkt man, dass am Ende der Liste 37 775 Euro stehen, bleibt nur die Gewissheit, dass man sich für dieses Geld einen Wagen mit Charakter gekauft hat. rwo