Opel Astra: Starker Angriff auf den Golf
Mit mehr Platz, verbessertem Fahrwerk und höherem Komfort soll der neue Astra punkten.
Düsseldorf. Die Karten sind neu gemischt, der Golf-Jäger aus Rüsselsheim startet Ende November. Zunächst ist die viertürige Variante mit Steilheck in vier Ausstattungen und wahlweise mit sieben Motorisierungen lieferbar. Die Preise beginnen mit 15 900 Euro und enden bei 27 405 Euro.
Kraftvoll, schon eher stämmig, steht der neue Astra auf der Straße. Mit einer Länge von 4,42 Meter fährt er seinem populärsten Wettbewerber VW Golf um 23 Zentimeter davon - in der Breite und Höhe misst der Astra drei Zentimeter mehr.
Fakt ist, dass der Neue gegenüber dem Vorgänger eine deutlich verbreiterte Spur (vorn um 56, hinten um 70 Millimeter) sowie einen um 71 Millimeter längeren Radstand mit 2,86 Meter hat.
Mit diesen Maßen haben die Ingenieure dem neuen Astra eine Grundvoraussetzung für ein agiles und stabiles Autofahren mitgegeben. Vorteil: Der längere Radstand und die verbreiterte Spur wirken sich positiv auf die Handling-Eigenschaften des neuen Astra aus.
Die neue Fahrwerksarchitektur kombiniert McPherson- Federbeine an der Vorderachse - wie beim Insignia - und eine neu konstruierte Verbundlenker-Hinterachse mit einem so genannten clever positionierten Watt-Gestänge. Das Watt-Gestänge ist an einem soliden Querträger am Unterboden direkt hinter der Mittelachse der Hinterräder angebracht.
Es besteht aus einem kurzen, schwenkbaren Ausgleichslenker mit Kugelgelenken an jedem Ende, an denen die Querstreben der Räder befestigt sind. Die bei Kurvenfahrt entstehenden Querkräfte werden durch das Gestänge an die Karosserie umgelenkt und dort aufgenommen.
Der Vorteil dieses Systems sind ein niedrigeres Geräuschniveau im Innenraum und ein verbesserter Fahrkomfort. Nach dem Insignia bekommt auch der neue Astra die adaptive Fahrwerkskontrolle FlexRide, die sich automatisch an die Fahrweise anpasst.
FlexRide verbindet die einzelnen elektronischen Fahrhilfen wie adaptive Dämpfer, elektronisch gesteuerte Lenkung, Gaspedalkalibrierung und ESP miteinander und sorgt so für eine angenehme Balance zwischen Fahrsicherheit, Fahrkomfort und Fahrdynamik. Per Knopfdruck kann der Fahrer die Modi "Sport" oder "Tourer" anwählen.
Opel glaubt, dass der Astra Sport (ab 20 250 Euro als 1,4-Liter/100 PS) im Privatkundengeschäft eine gefragte Kombination sein wird. Eine Klimaautomatik gehört hier ebenso zur Serienausstattung wie Sportsitze und 17-Zoll-Leichtmetallfelgen.
Wer 3 700 Euro auf den Einstiegspreis für den Astra Sport drauflegt, der bekommt den neuen 1,6-Liter Turbo-Benziner mit 180 PS, der kraftvoll ans Werk geht und nahezu die Spritzigkeit vermittelt, wie sie im Golf der 1,4-Liter Vierzylinder mit Turbo-/Kompressor-Aufladung (160 PS) vorträgt.
Der 221 km/h schnelle Sport-Astra soll im Durchschnitt 6,8 Liter auf 100 Kilometer verbrauchen. Für die Benzin-Modelle (115/140/ 180 PS) und den Turbodiesel (160 PS) steht ein Sechsstufen-Automatikgetriebe (1 650 Euro) zur Verfügung.
Derzeit kann Opel weder ein Doppelkupplungsgetriebe noch eine Start-Stopp-Funktion anbieten - beides soll im nächsten Jahr kommen.