Renault Grand Scénic: Kleines Herz und große Klappe
Im Grand Scénic schrumpft der Motor, aber die Kabine legt zu.
Düsseldorf. Das aktuelle Zauberwort der Automobilindustrie fängt mit D an: Downsizing. Die englische Vokabel steht für die Schrumpfkur beim Triebwerk, um Masse und Treibstoff zu sparen, gleichermaßen aber mehr relative Leistung zu entfalten.
Renault macht beim Familien- Van Grand Scénic eine einfache Rechnung auf. In der TCe-130-Ausführung werkelt ein nur 1,4 Liter messendes, turbolader-beatmetes Minikraftwerk, das locker und agil 130 PS (96 kW) bereitstellt. Derlei Leistung bedarf in konventioneller Saug- Bauart schon bis zu 1,8 Litern Brennraum. Der Unterschied spiegelt sich nicht nur in der Steuerlast wider, er lässt sich auch wunderbar "erfahren".
Der seidig ansprechende Benziner glänzt nämlich mit herzhaften Fahrleistungen und einem angenehm ruhigen Gesamtauftritt. Von einem "Turboloch" ist übrigens nichts zu spüren. Der aktuelle Grand Scénic hat längst die Maße eines erwachsenen Vans angenommen, auch wenn er sie optisch etwas zu kaschieren versucht.
Eine fehlende Dachreling etwa und die kurzen Karosserieüberhänge verpassen der Großraumlimousine eine eher gedrungene Erscheinung. Die täuscht über die füllige Gesamtlänge von 4,56 Meter und die Höhe von knapp 1,70 Meter gekonnt hinweg. Nutznießer dieser Maße sind die Insassen, die sich über ein besseres Platzangebot freuen können.
Zugelegt hat der Van auch ganz klar bei Bein- und Kopffreiheit. Üppig dimensioniert ist auch der Kofferraum, der bereits bei der Standardbestuhlung zwischen 678 und 785 Litern fasst. Baut man die zweite Sesselfront aus, schluckt der Scénic satte zwei Kubikmeter Last.
Das Anzeigepanel setzt komplett auf LCD-Technik und simuliert nur für den Tourenzähler ein Zeigerinstrument. Der Rest - inklusive Geschwindigkeit - wird digital als Zahl oder Klötzchenriegel dargestellt. Lobenswert ist ein kleines Signet, bestehend aus Schalthebel und Richtungspfeil, das verbrauchsoptimierende Schaltempfehlungen gibt.