Renault Laguna Coupé: Heck-Meck in Serie

Das Laguna-Coupé war zur Kosmetik, und auch an der Technik hat sich was getan.

Düsseldorf. Sie liegt den Franzosen ja gewissermaßen imBlut, die Eleganz. Modebegriffe speisen sich aus der klangvollen Sprache, und auch im automobilen Bereich prägt ein Begriff ein ganzes Karosserie-Segment: Coupé. Renault gehört zu den wenigen, die sich die flunderflache Form in ihrer Angebotspalette gönnen.

Mit gezielten Strichen auf dem Reißbrett war nämlich vor einigen Jahren aus dem biederen Brot-und-Butter-Laguna eine köstliche „Schnitte“ geworden. Und die gibt es nun ganz frisch.

Auf den ersten Blick fällt die noch flacher heruntergezogene Front des Laguna Coupés auf. So sieht es aus, das Familiengesicht der aktuellen Renault-Modelle. Über dem breiten Kühlergitter sind die trapezförmigen Scheinwerfer gesetzt, die über moderne und pfiffig geformte LED-Tagfahrleuchten verfügen.

Bi-Xenon-Scheinwerfer sind ebenfalls Serie.Das Dach ist schwarz lackiert und passt sich dem Zeitgeschmack der mittlerweile häufig angebotenen Zweifarbigkeit an. Gekauft wird, was gefällt, und darunter dürften auch die markant-wuchtigen, schwarz lackierten 18-Zoll-Leichtmetallräder mit 225er Pneus fallen.

Angetrieben wird der nur 1,40 Meter hohe Flachmann von wahlweise zwei Benzinern oder vier Selbstzündern. Während die Benziner in der Leistungsspanne von 170 PS (125 kW) und 204 PS (150 kW). Die Diesel leisten zwischen 150 PS (110 kW) und 241 PS (177 kW). Quasi in der goldenenMitte lag der getestete Vierzylinder mit 178 PS. Der Selbstzünder arbeitet flüsterleise im Ton, aber unnachgiebig brachial im Auftritt.

Nach 8,5 Sekunden ist Tempo 100 schon Vergangenheit. Die Kraft reicht dann noch bis etwa 225 km/h. Ein Schnitt von 6,8 Litern bei straffem Autobahn- Tempo - eine tadellose Leistung. Geschaltet wird manuell über sechs Gänge. Ein wirkungsvolles Gimmick ist die Allradlenkung „4 Control“.

Bei Geschwindigkeiten unterhalb von 60 km/h schlagen die Hinterräder mit 3,5 Grad entgegengesetzt zur Richtung der Vorderräder ein. Der Wagen schlüpft dann elegant und agil in engste Parklücken. Bei Geschwindigkeiten darüber weisen Front- und Heckräder in dieselbe Richtung und verkürzen damit das Aus- und Einfädeln beimÜberholen.

Eingestiegen werden kann ab 35 500 Euro in den ersten Benziner. Mit 44 500 Euro wird man Besitzer des stärksten Diesel mit Automatikschaltung. Die Klassenunterschiede heben sich in der Ausstattung aber auf: Alle Coupés sind bis auf wenige Optionen ab Werk komplett Komfort-bestückt. rwo