Skoda Octavia: Bereit fürs dritte Leben
Der Octavia verkauft sich gut. Runderneuert fährt der Bestseller Mitte Februar vor.
Düsseldorf. Skoda bleibt die beliebteste Import-Marke der Deutschen. Mit 132 580 verkauften Fahrzeugen fuhr die tschechische VW-Tochter der Konkurrenz vor allem aus Korea, Japan und Frankreich auch 2012 davon. Und auch im neuen Jahr steht sie wieder auf dem Gaspedal:Mitte Februar kommt die Octavia-Limousine, imMai der Combi. Mit über 3,72 Millionen Verkäufen weltweit ist das seit 1996 angebotene Raumwunder der Bestseller unter der inzwischen auf sieben Baureihen angewachsenen Skoda- Palette.
In Deutschland sind allein 649 866 Octavia aus der ersten und zweiten Generation zugelassen. Das Vorgänger- Modell war 2012 das in Deutschland meistgekaufte Auto einer ausländischen Marke. Bereits vor vier Jahren wurden die Stifte für die dritte Generation gespitzt. Um gut 100 Kilogramm abgespeckt,mit schärferen Konturen, aber weiterhin schnörkellos ohne Luxusdetails, fährt die neue Limousine ab 15 990 Euro für den 1,2 TSI/68 PS vor.
Die Preisliste endet je nach den drei Ausstattungen und sieben Motorisierungen bei 28 560 Euro. Kein Gramm Fett zu viel — die Hülle vom neuen Octavia wirkt wie ein durchtrainierter Körper, die Proportionen stimmen. Seine Karosserie wurde neun Zentimeter gestreckt, die umebenfalls neun Zentimeter in Richtung Front versetzten Vorderräder geben der 4,66 m langen Limousine Souveränität.
Die Scheinwerfer bekamen etwas von tschechischer Glaskunst mit. Das neue Logo, ein silberner, geflügelter Pfeil auf mattschwarzem Grund im Chromring, ist höher platziert. Die Skoda-typische Heckansicht ist durch einen zweiten Streifen in den C-förmigen LED-Rückleuchten markanter. Geräumig wie eine Mittelklasse- Limousine war der Octavia schon immer. Neben mehr Länge hat er auch um fast elf Zentimeter beim Radstand zugelegt und ist um fünf Zentimeter mehr in die Breite gegangen.
Die daraus resultierenden Innenmaße könne laut Skoda kein anderer Pkw im Kompaktwagen-Segment aufweisen. Gleiches treffe auf den Kofferraum mit seinen 590 Liter Stauvolumen zu, das sich auf 1 580 Liter vergrößern lässt. Bei umgelegter Rücklehne passt auf 2,40 m Länge beispielsweise ein zweitüriger Kleiderschrank rein; ist auch der Beifahrersitz umgeklappt (2,75 m), hat ein Surfbrett Platz.
Durch die weit oben angeschlagene Heckklappe geht es leicht von der Hand. Für Kaufanreize soll der rundum sauber verarbeitete Fünfsitzer auch durch Assistenzsysteme sorgen. So warnt die Elektronik den Fahrer zu mehr Konzentration, falls er ermüdet, die Spur ohne Blinker überfährt oder leitet bis 30 km/h eine Notbremsung ein. Diese schlagen sich zwar ebenso wie Fernlichtassistent, Parkpiepser, etc. beim Preis nieder, könnten sich aber auszahlen, wenn man viel unterwegs ist. Für die Motorisierung stehen mit vier Benzinern (85 bis 180 PS) und drei Selbstzündern (90 bis 150 PS) moderne Konzern-Vierzylinder bereit.
Bei Neuwagen-Anschaffungen machen die Diesel in Deutschland gut die Hälfte aus. Vieles läuft auch beim Octavia darauf hinaus, denn die TDI sind als kräftig, aber auch sparsam bekannt. Es muss zwar nicht immer das stärkste Triebwerk sein, aber der große Diesel - ab 26 490 Euro - ist schon verlockend.
150 PS und 320 Nm Drehmoment bei 1 750 Touren stehen für Antritt und Drehfreude des Zwei-Liter- TDI. In knapp neun Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h, damit kann auch nicht unbedingt jede Familien-Limousine aufwarten, ebenso nicht mit 4,1 Liter auf 100 km. Zudem lässt sich der Turbo beim Hochdrehen kaum aus der Ruhe bringen.