Subaru Impreza: Japan-Boxer schwingt die Diesel-Faust
Subaru: Der Allrad-Impreza bekommt durch einen Selbstzünder mehr Schub.
Es gibt eine Antriebskombination bei Autos, die sich inDeutschland schon immergut verkauft hat: Diesel ver-knüpft mit Allradantrieb.Davon leben seit Jahrendeutsche und europäischeHersteller richtig gut. Beimjapanischen Allrad-Traditionalisten Subaru hat es eineWeile gedauert, bis sich derSelbstzünder-Gedanke imFirmenmanagement durchgesetzt hat und nun auch dieBoxermotoren als Diesel angeboten werden.
Auch als Vierzylinder-Heizölkraftwerk spielt derBoxermotor eine Tugendgnadenlos aus: seine Laufruhe. Gegenläufige Kolben unterdrücken jede aufkommende Vibration. Damit läuftauch der Subaru-Diesel soruhig wie ein Reihen-Vierzylinder mit Benzinantrieb -abgesehen vom Kaltstartnageln. Das Triebwerk entfaltet150 PS (110 kW) aus zwei Litern Hubraum und stemmtdabei 350 Nm Drehmomentauf die Kurbelwelle. DerSelbstzünder ist serienmäßigmit einem Partikelfilter ausgerüstet, kommt dennoch aber nur auf Euro 4. ImVerbrauch preschte der Test-Impreza mit weit mehr alsacht Litern aber deutlich anden versprochenen knappsechs Litern vorbei.
Bereits knapp über derLeerlaufdrehzahl geht ordentlich Leistung über einSechs-Gang-Getriebe an alle vierpermanent angetriebenenRäder. Biss entwickelt der Ölbrenner aber erst ab 2 000Touren. Dann werden dieZylinder zwangsbeatmet undkommen auf Touren. Die Ladeluft wird übrigens nochmit dem frühen Charme einer wuchtigen Lufthutze demLuftkühler zugeführt. Allerdings erträgt der Imprezastilecht das Image einesMöchtegern-Raubeins, wenner kraftvoll und spurtreudurch Landstraßenkurvenwedelt. Hohes Autobahn-tempo macht ebenso vielFreude, wenn nach knappneun Sekunden Tempo 100passiert wird und die Tachonadel bei 205 km/h erstarrt.
Das im Innenraum verbautePlastik ist der Tribut an denPreisdruck. Da bleibt Subaruspürbar hinter der optischund haptisch hohen Qualitätseiner Vorgängermodelle zurück. Die Sitze indes sind bekannt präzise ausgeformt,straff und mit bestem Seitenhalt. Selbst im Fond herrschttrotz fallender Dachlinie vielRaum für Mitfahrer. VonPlatz kann im Kofferabteilindes kaum die Rede sein.Schlichte 301 Liter dürftenkaum für den Urlaubstripmit Familie reichen.