Viele Autofahrer unterschätzen Platzbedarf zum Überholen
Bonn (dpa/tmn) - Auf der Spur kommt einem ein überholendes Fahrzeug entgegen. Es wird knapp. Für Autofahrer ist das ein Alptraum. Grund: Einige unterschätzen, wie viel Platz zum Überholen nötig ist.
Deshalb hier einige Beispiele.
Die Rechtslage ist eindeutig: Autofahrer dürfen nur überholen, wenn sie damit den Gegenverkehr nicht gefährden. Vielen sei aber gar nicht klar, wie viel Platz sie zum Überholen brauchen, warnt der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR). Um zum Beispiel an einem 70 km/h schnellen Lkw auf einer Landstraße mit erlaubten 100 km/h vorbeizuziehen, müssen Fahrer die Gegenfahrbahn mindestens 700 Meter weit einsehen können: 350 Meter benötigten sie selbst für den Überholvorgang, wenn sie die vorgeschriebenen Sicherheitsabstände einhalten. Und die gleiche Strecke sei noch einmal für möglichen Gegenverkehr einzuplanen.
Sobald Fahrer auch nur den geringsten Zweifel haben, sicher überholen zu können, sollten sie unbedingt darauf verzichten, rät der DVR. Die Unfallgefahr stehe in keinem Verhältnis zum Zeitgewinn: Bei Testfahrten auf Landstraßen habe sich gezeigt, dass sich die Fahrzeit auf einer Strecke von 20 Kilometern durch aggressives Überholen bei jeder Gelegenheit nur um rund anderthalb Minuten verkürzen ließ. Überholfehler auf Straßen außerorts führten im vergangenen Jahr nach Angaben des Statistischen Bundesamts zu 7241 Unfällen mit 220 Toten.