Bryant kündigt per Gedicht Basketball-Karriereende an

Los Angeles (dpa) - Das bevorstehende Ende einer außergewöhnlichen Karriere bedurfte einer außergewöhnlichen Ankündigung. In einem Gedicht mit dem Titel „Dear Basketball“ hat Superstar Kobe Bryant erklärt, seine eindrucksvolle Laufbahn nach dieser Spielzeit zu beenden.

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„Diese Saison ist alles, was ich noch geben kann. Mein Herz kann noch, mein Verstand schafft die Schinderei noch, aber mein Körper weiß, dass es Zeit ist, Tschüss zu sagen“, schrieb der 37-Jährige in seinem 52 Zeilen langen Werk.

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„Und es ist ok so, es ist ok, dich gehen zu lassen“, schrieb Bryant weiter an seine geliebte Sportart gerichtet. „Ich werde dich für immer lieben“, beendete der Ausnahmesportler seine Ausführungen. Fünf NBA-Titel, einmal wertvollster Spieler der Liga, zweimal Finals-MVP, 17-maliger Allstar und zweimal Olympia-Gold mit den USA. Bryant geht als einer der ganz, ganz großen in die Annalen des Basketballs ein.

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„Ich habe es schon eine Weile gewusst“, sagte Bryant nach dem 103:107 der Lakers gegen die Indiana Pacers, bei dem er auf 13 Punkte kam. „Am Ende habe ich akzeptieren müssen, dass ich es nicht mehr möchte“, sagte der von vielen Verletzungen immer wieder zurückgeworfene Shooting Guard. Unter anderem setzte ihn ein Riss der Achillessehne lange Zeit außer Gefecht.

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Sein Entschluss, am Ende dieser Saison aufzuhören, sei ihm während des Meditierens gekommen. „Es hört sich komisch an, aber meine Gedanken sind während der Meditation immer zum Basketball abgeschweift“, erzählte Bryant in einer ausführlichen Pressekonferenz im Staples Center am Sonntag. „Nun passiert das nicht mehr“, sagte Bryant. Da habe er gewusst, dass es an der Zeit ist, sich der Realität zu stellen.

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„Sein nicht zu brechender Körper ist gebrochen“, schrieb die „LA Times“ am Montag. Endlich habe der Superstar dies eingesehen, nachdem die vergangenen Spielzeiten schon nicht mehr besonders erfolgreich waren und die einst ruhmreichen Lakers auch jetzt den letzten Tabellenplatz im Westen belegen. „Typisch für die artistische Weise, in die er sein Spiel immer verpackt hat, verkündete er seine Entscheidung in einem Gedicht“, schrieb die Zeitung.

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Bis zum Ende der Spielzeit, die für Bryant und die Lakers im April des kommenden Jahres mit größter Wahrscheinlichkeit ohne die Playoffs enden wird, will Bryant jetzt aber noch so viel spielen wie möglich. Und vor allem: seine Abschiedstournee genießen. Schon am Dienstag geht es für die „Schwarze Mamba“, die in der ewigen Besten-Liste mit 32 670 Punkten hinter Kareem Abdul-Jabbar und Karl Malone auf Platz drei liegt, in seine Geburtsstadt Philadelphia. „Das wird ein ganz besonderer Moment“, sagte Bryant, den Fans, Mitspieler und Kollegen vor allem immer wegen seiner beeindruckenden Einstellung schätzten.

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Tränen soll es dabei aber nicht geben. „Das wird auf dem Parkett nicht passieren“, sagte Bryant, der 1996 von den Charlotte Hornets gedraftet und im Austausch für den Center Vlade Divac an die Los Angeles Lakers weitergereicht wurde. Damit erfüllte sich ein Traum für Bryant. „Ich war schon als kleines Kind ein glühender Lakers-Fan“, sagte Bryant. „Und welches Kind kann schon von sich behaupten, dass es sich seinen Traum von der NBA erfüllt hat und dann auch noch für seinen Lieblingsclub spielen darf.“

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Ganz konkrete Pläne für die Zeit von Sommer 2016 an hat Bryant noch nicht. „Ich bin ein Geschichten-Erzähler.“ In dem Bereich wolle er etwas machen. Mit seinem Abschiedsgedicht ist ihm schon einmal ein gelungener Start in seine zweite Karriere geglückt.