Japanischer Flugroboter kann Türen öffnen
Tokio (dpa) - Ein neuer japanischer Roboter kann nicht nur fliegen, sondern auch Türen öffnen.
Ziel sei es, den Roboter in zerstörten Gebäuden wie zum Beispiel der Atomruine Fukushima einzusetzen, erklärte Hideyuki Tsukagoshi vom Tokyo Institute of Technology am Dienstag. Der rechteckige Roboter bewegt sich mit Hilfe von Propellern an seinen vier Ecken.
Es gibt bereits Roboter, die etwa über Trümmer oder unebenes Gelände fliegen können. Ein unüberwindbares Hindernis sind jedoch Türen, weswegen ihr Einsatz bei der Rettung von eingeschlossenen Opfern in beschädigten oder eingestürzten Häusern begrenzt ist. Dem neuen Roboter mit einer Kantenlänge von 60 bis 70 Zentimetern gelang es bei einem Versuch nun, eine Tür eigenständig zu öffnen und hindurch zu fliegen.
Hierzu nutzte der Flugroboter Saugnäpfe, mit denen er sich an die Türoberfläche haftete, die nach außen aufging. Sodann presste er seinen Roboterarm mit einem Airbag-ähnlichen Gerät gegen den Türgriff, der nach unten ging, worauf die Tür auch einen Spalt weit aufsprang. Dann nutzte der Roboter den Winddruck seiner Propeller, um die Tür weiter aufzumachen.
Mit Hilfe einer eingebauten Minikamera und eines Mikrofons soll der ferngesteuerte Roboter künftig in der Lage sein, zum Beispiel in der Atomruine Fukushima in zerstörten Reaktorgebäuden zum Einsatz zu kommen, wo bislang wegen der extremen Strahlung kein Mensch hinein kann. Geplant sei, ihn auch mit einem Strahlenmessgerät auszustatten, hieß es. Ein schweres Erdbeben und Tsunami hatte am 11. März 2011 das Atomkraftwerk Fukushima Daiichi zerstört.