Sega: Daten von fast 1,3 Millionen Kunden gestohlen
Tokio/Berlin (dpa) - Erneut ist ein Anbieter von Videospielen ins Visier von Hackern geraten: Der japanischen Firma Sega wurden Daten von fast 1,3 Millionen Kunden gestohlen. Es gehe um Namen, Geburtstage, E-Mail-Adressen und verschlüsselte Passwörter, teilte Sega der Nachrichtenagentur Kyodo zufolge mit.
Kreditkarten-Informationen seien nicht darunter. Die Nutzer kämen vor allem aus Europa und Nordamerika. Die unbekannten Hacker hätten am Donnerstag eine Website der Londoner Tochter Sega Europe geknackt, über die Produktneuigkeiten verbreitet wurden.
Sega, ein traditionsreicher Games-Spezialist mit bekannten Figuren wie der blaue Igel Sonic, ist schon der dritte japanische Spiele-Anbieter, der von Computerhackern heimgesucht wurde. Besonders schwer traf es Sony, wo sich unbekannte Angreifer Mitte April den Zugang zu mehr als 100 Millionen Kunden-Datensätzen verschafft hatten. Darunter können teilweise auch Kreditkarten-Informationen gewesen sein, auch wenn bisher keine Missbrauchsfälle bekanntgeworden sind.
Danach knackte die Hacker-Gruppe „Lulz Security“ eine Website des Konkurrenten Nintendo - nach eigenen Angaben aber nur, um das Unternehmen auf eine Schwachstelle hinzuweisen. Auch Sega ist „LulzSec“ wohl gesonnen: Über den Kurznachrichtendienst Twitter boten die Hacker dem Unternehmen an, die Angreifer zu finden.