Wie ein Pfau Steve Jobs und Larry Ellison zusammenbrachte
New York (dpa) - Apple-Gründer Steve Jobs und Oracle-Chef Larry Ellison hatten ihre jahrzehntelange Männerfreundschaft einem Pfau zu verdanken. Jobs habe den Vogel Mitte der 80er Jahre von seiner damaligen Freundin geschenkt bekommen, erzählte Ellison (67) auf der Konferenz D10 des „Wall Street Journal“-Blogs „All Things Digital“.
Eines Morgens sei der Pfau auf das benachbarte Grundstück von Ellison gewandert und habe ihn nach einer harten Arbeitsnacht mit seinen Rufen geweckt. Als Ellison zu Jobs ging um sich zu beschweren, habe der Apple-Gründer nur gesagt: „Ich kann den Vogel auch nicht leiden.“ Prompt habe er sich Ellisons Unterstützung gesichert, um die Freundin zu überzeugen, den Pfau wieder loszuwerden.
In den folgenden Jahren wurde Ellison zu einem engen Vertrauten von Jobs, trotz der offensichtlichen Unterschiede zwischen den beiden IT-Gründern. Während der im vergangenen Oktober gestorbene Apple-Gründer die Öffentlichkeit scheute, stellt Ellison seine mit Oracle verdienten Milliarden gern zur Schau und hat eine Schwäche für Düsenjets und schnelle Segelboote.
Der Freundschaft der beiden Charismatiker tat dies jedoch keinen Abbruch. Schon in Jobs' Biografie war zu lesen, dass Ellison dem damals vertriebenen Apple-Gründer Mitte der 90er Jahre anbot, das Unternehmen für ihn einfach zu kaufen. Kurz darauf gelang Jobs allerdings eine triumphale Rückkehr zu Apple aus eigener Kraft.
Jetzt erzählte Ellison, wie er manchmal unter dem gnadenlosen Perfektionismus von Jobs zu leiden hatte. Etwa als das Jobs gehörende Animationsstudio Pixar an seinem ersten großen Film arbeitete. „Ich habe "Toy Story" 73 Mal gesehen“, beschwerte sich Ellison bei der D10. „Larry, die Schatten sehen jetzt ganz anders aus, es ist unglaublich“, habe Jobs etwa geworben. Genauso habe Ellison auch immer wieder als Testkunde herhalten müssen, als Jobs in einer umgebauten Halle am Konzept der künftigen Apple Stores feilte.