Zeitung: US-Ermittler fahnden nach Schnüffel-Apps
New York (dpa) - Schnüffeln manche Smartphone-Apps die Nutzer aus? Laut einem Bericht des „Wall Street Journal“ hegen US-Staatsanwälte genau diesen Verdacht und sind deshalb tätig geworden.
Die Ermittlungen drehten sich um die Frage, ob die Anbieter der kleinen Zusatzprogramme den Nutzern auch wirklich offenlegten, welche Art von Daten sie sammelten und warum, schrieb die Zeitung am späten Montag unter Berufung auf eine eingeweihte Person.
Apps können etwa den Standort übermitteln oder eine eindeutige Kennung versenden, anhand der sich ein Smartphone wiedererkennen lässt. Damit ließen sich Rückschlüsse auf das Nutzungsverhalten ziehen, was vor allem für die Werbeindustrie höchst interessant ist. Sie kann dadurch ihre Botschaften auf den Nutzer abstimmen.
Einer der App-Anbieter, der Post vom Staat bekommen hat, ist das Internetradio Pandora. Dies offenbarte Pandora am Montag in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC. Demnach verlangen die Ermittler Einblick in bestimmte Dokumente. „Wir sind darüber informiert worden, dass wir nicht das eigentliche Ziel der Untersuchungen sind“, hieß es. Pandora geht deshalb nach eigenen Worten davon aus, dass auch andere App-Anbieter ähnliche Briefe erhalten haben.
Im Fokus der Ermittlungen stehen Apps für Apples beliebtes iPhone und Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android von diversen Herstellern. Für diese beiden Systeme gibt es die meiste Software. Allein in Apples App Store gibt es mehr als 350 000 Programme.