Berlin. Erlass der Grundsteuer: Was gilt?
Berlin. · Maximal können 50 Prozent reduziert werden.
Wenn Vermieter unverschuldet einen erheblichen Mietausfall hinnehmen mussten, können sie Steuern zurückbekommen. Betroffene können einen teilweisen Erlass der Grundsteuer bei der Gemeinde beantragen. Für 2019 ist dies bis zum 31. März 2020 möglich. „Maximal können die Eigentümer einen 50-Prozentnachlass erhalten“, erklärt Isabel Klocke vom Bund der Steuerzahler vor. Ein Anspruch auf Steuerreduzierung bestehe prinzipiell immer dann, wenn es zu erheblichen Mietausfällen kommt und der Eigentümer selbst keine Schuld an den Ertragseinbußen trägt.
Erheblich ist ein Ausfall, wenn der Mietertrag sich um mehr als 50 Prozent vermindert. Dann kann die Behörde 25 Prozent der gezahlten Grundsteuer erlassen. Fällt der Mietertrag komplett aus, kann sie 50 Prozent der Grundsteuer erlassen. Allerdings kann nicht jeder Leerstand die Grundsteuer reduzieren, wie ein aktuelles Urteil zeigt. So entschied das Verwaltungsgerichts Koblenz, dass der Leerstand denkmalgeschützter, sanierungsbedürftiger Gebäude allein nicht zur Minderung der Grundsteuer führt. Da Eigentümer Modernisierungs- oder Renovierungsarbeiten selbst zu verantworten haben.
In jedem Fall muss der Hauseigentümer nachweisen können, dass er keine Schuld am Mietausfall trägt. tmn