Fünf Tipps für richtig gute Eisdielen

Ob im Hörnchen oder im Becher, von Sorten wie Pink Grapefruit und Mango Lassi bis zu den Klassikern: Hauptsache es schmeckt.

Mitarbeiterin Frederike präsentiert das Fruchtsorbet im Eiscafé Eiszeit an der Benderstraße.

Foto: Ines Arnold

Essen – das müssen wir alle, noch besser aber ist es, wenn wir es gerne tun und es richtig gut schmeckt. Deshalb widmet unsere Redaktion sich subjektiven Restaurant-Empfehlungen unter unterschiedlichen Gesichtspunkten. Dieses Mal passend zum Sommer: Orte, an denen es gutes Eis gibt.


Café Luna Wenn der Eisverkäufer im Café Luna am Staufenplatz die Eiswaffel über die Theke reicht, dann ist sein automatisiertes und gleichzeitig äußerst selbstbewusstes „bis morgen“ nicht nur eine Abschiedsfloskel. Es ist auch eine Art Prophezeiung. Nun gut, das Eiscafé Luna hat das Eis nicht wirklich neu erfunden. Auch die Eissorten sind eher angepasst und klassisch. Und von „Bio“ steht hier auch nirgends etwas geschrieben. Aber vielleicht ist das Café genau deshalb so beliebt. Jeder, der hier Eis kauft, fühlt sich an seine Kindheitstage erinnert. Als man kaum über die Theke schauen konnte und die Auswahl völlig überforderte. Auch die Preise lassen nostalgische Gefühle zu: ein Euro pro Kugel sind mittlerweile nicht mehr unbedingt Standard in Düsseldorf. Neben den klassischen Eissorten gibt es im Café Luna auch dunkle Schokolade (am besten allein essen oder nachher den Handspiegel bereithalten) oder auch Cheesecake. Beides sehr zu empfehlen. arn

Eiscafé Luna, Grafenberger Allee 413, täglich geöffnet von 10 bis 22 Uhr.

Café Eiszeit Wer richtig erfrischt werden will, der ist im Café Eiszeit auf der Benderstraße in Gerresheim genau richtig. Dort sind alle Fruchtsorten Sorbets. Zu empfehlen ist die Sorte Pink Grapefruit, die mit ihrer leicht bitteren Note und der tollen rosa Färbung ein Genuss für Zunge und Auge ist. Aber auch Mango Lassi (also mit Joghurt) schmeckt richtig gut. Anett Aziz und Detlef Barth haben 2017 das Café an der Benderstraße eröffnet und sich nach und nach Rezepte von rund 60 Eissorten „ertüftelt“, von denen täglich mindestens sechs in der Kühltheke angeboten werden. Alle Eissorten kommen ohne Aromen, Geschmacksverstärker, Konservierungs- oder Farbstoffe aus. Die Grundzutaten für das Milcheis sind Bio-zertifiziert. Das schlägt sich auch im Preis nieder: Eine Kugel Eis kostet 1,30 Euro. Die Eiszeit ist an drei Standorten in Düsseldorf vertreten: in Gerresheim, in Pempelfort und in Hamm. Zusätzlich fährt der Eiswagen fast täglich durch das Stadtgebiet und macht unter anderem gegen 17 Uhr Halt am Wildpark. Eine feste Tour, um sich auf die Lauer zu legen, gibt es aber nicht.

Eiscafé Eiszeit, Benderstraße 101, bei schönem Wetter täglich von 11 bis 19 Uhr geöffnet.

Nordmanns Eisfabrik Wir geben es offen zu, es hat zwei Anläufe gebraucht, um uns zu Fans zu machen. Als Nordmanns Eisfabrik an der Ecke der Ackerstraße eröffnete, waren wir eher skeptisch, ob das nicht der nächste Flingern-Nord-Hype mit eher kurzer Halbwertzeit ist. Die durchaus einleuchtenden Argumente, die Zutaten und Qualität des Eises betraf, wollten wir da auch noch nicht hören. Dann eröffnete eine Zweit- und Zweigstelle an der Immermannstraße – und damit war es dann passiert. Die Kreationen der Sorten (zum Beispiel Caramel fleur de Sel, Himbeere-Balsamico oder Lemon-Basilikum) und die wirklich schmeckbare Qualität der Rohstoffe, die frei von allem Künstlichen sind, haben uns zu regelmäßig Vorbeikomm-Gästen gemacht, die auch den satten Preis pro Kugel klaglos akzeptieren. Gute Nachrichten für alle, denen es ähnlich ging wie uns: Die nächste Eröffnung einer Nordmanns-Filiale ist für 2020 und die Luegallee schon angekündigt. che

Nordmanns Eisfabrik, Immermannstraße 40 oder Hermannstraße 22a, Telefon 0211 97710137, Öffnungszeiten: Von Februar bis Oktober je nach Wetterlage – im Zweifel einfach anrufen: 0170 7374737.

Pia Das Beste kommt zum Schluss. Das Eiscafé Pia an der Kasernenstraße wurde vor einigen Jahren von der Reiseplattform Tripadvisor unter die besten fünf Eiscafés Deutschlands gewählt. Warum es sich lohnt, an heißen Tagen auch mal 20 Minuten in der langen Schlange zu warten, bis man an der Reihe ist? „Das sind alles alte Familienrezepte“, so die Antwort von Claudio Camerin, der das Café 1980 von seinem Onkel übernommen hat. In den 33 verschiedenen Eissorten werden nur Naturprodukte verarbeitet. Darum ist das Pistazieneis auch 50 Cent teurer als alle anderen Sorten. „Die Preise für Pistazien haben vor ein paar Jahren stark angezogen. Unsere kommen wirklich aus Italien. Da ist keine Chemie drin“, verspricht der Chef. Zu den Favoriten der Pia-Fans gehören Cookies, Stracciatella und Nuss. Mit einem Euro pro Sorte stimmt hier nicht nur der Geschmack, sondern auch das Preis-Leistungsverhältnis.

Eiscafé Pia, Kasernenstraße 1, Öffnungszeiten montags bis samstags von 10 bis 22 Uhr, sonntags von 13 bis 22 Uhr. Von Mitte Oktober bis Februar ist Winterpause.

Eiscafé Belluno Es hat schon immer mal wieder Versuche gegeben, der Speiseeis-Institution am Fürstenplatz Konkurrenz zu machen, doch wirklich gefruchtet haben diese Bemühungen nie.Dafür ist das Belluno auch einfach zu gut, was die Qualität angeht, und die Preise stimmen – 1,10 Euro pro Kugel ist nicht billig, aber okay. Und wenn der Rohstoff mal knapp ist, kostet die Kugel Pistazieneis eben 1,50 Euro. Dafür ist dann auch wirklich Pistazie drin und nicht Pistazienaroma. Seit sage und schreibe 1973 gibt es diese kleine Eisdiele mit Straßenverkauf und kleinem Innencafé an der Helmholtzstaße, vor mehr als fünf Jahren haben Michele Colasuonno und Franco Colura den Laden übernommen. Sie schätzen die Tradition hoch, so ist die Zusammensetzung der Milchbasis für das Eis noch immer die gleiche wie 1973. Ansonsten werden immer mal neue Eissorten ausprobiert wie Walnuss-Feige und Maracuja-Joghurt, doch Klassiker wie Spaghetti-Eis gehen natürlich sowieso.

Eiscafé Belluno, Helmholtzstraße 47, Mo-So 12-20 Uhr.