Demokratischer Spaziergang in St. Tönis Tönisvorster spazieren und diskutieren über Demokratie

Tönisvorst · Hauptthema beim demokratischen Spaziergang des Vereins „Tönisvorst ist bunt“ war die Abstimmung im Bundestag zur Verschärfung der Migrationspolitik. Was der Verein nun weiter plant.

Nach dem demokratischen Spaziergang am Mittwoch plant der Verein „Tönisvorst ist bunt“ weitere Veranstaltungen.

Foto: Norbert Prümen

(adzu) Bereits zum vierten Mal hatten die Mitglieder des Vereins „Tönisvorst ist bunt“ zu einem demokratischen Spaziergang eingeladen. Dabei erhielten die Engagierten am Mittwoch deutlich mehr Zuspruch als zuletzt. Unter dem Eindruck des Verhaltens der CDU im Bundestag und dem Vorwurf, ihren Antrag zur Verschärfung der Migrationspolitik mit Stimmen der AfD durchgesetzt zu haben, hatten sich die Teilnehmer versammelt, um sich über Demokratie, Vielfalt und Toleranz auszutauschen.

„Besonders freut es uns, dass wir Menschen unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Kulturen mit unserem Angebot ansprechen konnten“, sagte Organisatorin Heidemarie Cox mit Blick auf die bunt gemischte Spaziergängergruppe. Auch einige Familien waren dabei, die ihrer Sorge um die Zukunft ihrer Kinder Ausdruck verleihen wollten.

Obwohl vor allem die Sorge um die Demokratie und der Wunsch nach Austausch die Menschen zur Veranstaltung gebracht hatten, wollte Heidemarie Cox mit einem positiven Impuls in die Veranstaltung starten. Dazu hatte sie Karten mit verschiedenen Fragen zum Thema Glück mitgebracht, die die Teilnehmer beantworten konnten. Ein weiterer Impuls für den Spaziergang kam von Jonas Cox, der seine Sorge vor der aktuellen politischen Entwicklung zum Ausdruck brachte: „Diese Zeit macht mir Angst, weil Personen eine große Stimme haben, die Menschen mit Beeinträchtigungen oder einem anderen kulturellen Hintergrund nicht akzeptieren.“

Anschließend ging es für die Spaziergänger durch den Park am Wasserturm. Dorst bestand die Möglichkeit, Erfahrungen, Sorgen, aber auch positive Impulse zu teilen. Das Hauptthema war jedoch die Abstimmung im Bundestag, die Sorgen und Wut bei vielen Teilnehmenden auslöste. „Wir sind darüber miteinander ins Gespräch gekommen, und das hat uns allen richtig gutgetan“, bilanzierte Cox am Ende der Veranstaltung.

Ganz besonders gefreut habe sie die Offenheit der Teilnehmer, denn Demokratie bedeute auch Austausch ohne Vorurteile. Zum Abschluss gab es für alle Spaziergänger noch Blütenkonfetti mit dem Appell: „Sät unsere Demokratie weiter.“

Anlässlich der aktuellen politischen Situation plant der Verein eine Demonstration auf dem Rathausplatz in St. Tönis. Am Samstag, 8. Februar, ab 11.55 Uhr möchten sich die Aktiven unter dem Motto „Tönisvorst ist laut“ für Demokratie, Vielfalt und Toleranz einsetzen. Zudem planen die Verantwortlichen weitere Aktionen, so soll es eine Podiumsdiskussion zum politischen Umgang miteinander und einen Workshop zu populistischen Äußerungen geben. Auch ein weiterer demokratischer Spaziergang ist bereits in Planung. Dieser findet am Mittwoch, 26. Februar, ab 17.30 Uhr statt. Treffpunkt ist die Bürgerbushaltestelle am Wasserturm.