Wohnen in Tönisvorst Seniorenwohnungen am „H2Oh!“

<irglyphscale style="font-stretch 9775%;">St Tönis</irglyphscale> · Die Allgemeine Wohnungsgenossenschaft Tönisvorst möchte weiterhin Seniorenwohnungen und eine Tagespflege an der Schelthofer Straße bauen – trotz gestiegener Kosten. Um Geld zu sparen, fällt das Projekt aber kleiner aus.

Neben und hinter dem Haus des Sports (vorn) an der Schelthofer Straße sollen die Gebäude errichtet werden.

Foto: Norbert Prümen

Viele große Bauprojekte sind derzeit gestoppt – auch in Tönisvorst machen sich gestiegene Baukosten und Zinsen bemerkbar. Und so ist es auch um das Projekt der Allgemeinen Wohnungsgenossenschaft Tönisvorst (AWG) recht ruhig geworden, an der Schelthofer Straße links neben dem „H2Oh!“ und hinter dem Haus des Sports Wohnungen für Senioren, die durch Pflege- und Serviceangebote ergänzt werden sollen, und eine Tagespflegeeinrichtung zu bauen. Doch es soll nach wie vor realisiert werden, wenn auch in etwas abgespeckter Form. „Viele andere haben ihre Projekte gestoppt, aber wir haben das nicht getan, weil wir dieses Projekt nach wie vor wollen“, sagt Michaela Steinecke vom Vorstand der AWG im Gespräch mit der Redaktion.

So war das Vorhaben nun auch Thema im Ausschuss für Stadtplanung, Regionalplanung und Infrastruktur, weil der Bebauungsplan aufgrund der Änderungen im Vergleich zum ursprünglichen Plan noch einmal angepasst werden muss. Die Politiker im Ausschuss beauftragten die Verwaltung einstimmig, das Notwendige in die Wege zu leiten.

Ursprünglich sollten es 39 Wohnungen werden, zudem eine Tagespflegeeinrichtung des Roten Kreuzes und eine Art Pavillon, der als Begegnungsstätte für die Bewohner dienen soll. Zwölf Millionen Euro wollte die AWG investieren, doch dann stiegen die Baukosten und die Zinsen. Hinzu kamen besondere Problemstellungen des Grundstücks wie eine Kanalüberbauung und Auffüllböden. „Das hat finanziell einfach nicht mehr gepasst“, sagt Michaela Steinecke. Nun liege man bei etwa zehn Millionen Euro. „Wir hätten dies natürlich gern weiter reduziert, aber nun ist es schon realistischer.“

Jetzt werden es statt 39 also 30 Wohnungen und eine Tagespflegeeinrichtung, der Pavillon als Treffpunkt wird erst mal hintenan gestellt, kann aber später immer noch realisiert werden. Solange diese Option nicht genutzt wird, wird dort eine Grünfläche angelegt. Die Lage und Anordnung der Gebäude habe sich nicht wesentlich geändert, sagte der zuständige Fachbereichsleiter Jörg Friedenberg im Ausschuss. Auf dem 0,4 Hektar großen Grundstück links neben dem Schwimmbad „H2Oh!“, das einst als Liegewiese genutzt wurde, sind zwei dreigeschossige Wohnhäuser (Haus 1 und 3) sowie ein eingeschossiger Flachbau (Haus 2) für die Tagespflege und den Betreuungsdienst vorgesehen Die Gebäude sind so angeordnet, dass zwischen den Wohnhäusern kleinere Hofbereiche entstehen.

Um Kosten zu sparen, werden die drei Häuser nun nicht unterkellert, Haus 2 wird zudem nun nicht mehr dreigeschossig, sondern ein eingeschossiger Flachbau in Leichtbauweise für die Tagespflege und den Betreuungsdienst. Um die nun fehlenden Keller auszugleichen, werden die Grundrisse verändert, um Haustechnik- und Abstellräume auf den Etagen anbieten zu können. Außerdem werden im Außenbereich neun Einhausungen für E-Mobile und Fahrräder angeordnet.

Es entstehen 18 Wohnungen mit einer Wohnfläche von etwa 50 Quadratmetern für jeweils eine Person und zwölf Wohnungen mit circa 60 bis 66 Quadratmetern für jeweils Personen in Haus 1 und 3. Entsprechend reduziert sich die geplante Wohnfläche von rund 2190 Quadratmetern auf rund 1630 Quadratmeter. Für die Tagespflege sind etwa 290 Quadratmeter und für die Büroräume eines Betreuungsdienstes rund 50 Quadratmeter in Haus 2 vorgesehen.

16 Plätze soll es in der Tagespflege-Einrichtung geben, Träger soll nach wie vor das Rote Kreuz sein. „Wir stehen in engem Austausch“, sagt Steinecke. Losgehen solle es so schnell wie möglich – „aber es muss sich halt rechnen“. Zudem wolle man die Mieten und somit das Wohnen bezahlbar halten, sagt Steinecke, ein großer Teil der Wohnungen soll öffentlich gefördert sein. „Wir warten derzeit auf die neuen Wohnförderbestimmungen und rechnen dann erneut“, sagt Steinecke. Potenzielle Mieter gebe es reichlich, was sie daran merke, dass das Telefon der AWG nicht mehr still stehe, sobald über das Projekt berichtet werde.