Robert-Schuman-Europaschule in Willich Neue Impulse am Holocaust-Gedenktag gesetzt
<irwordspace style="word-spacing -004218775em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Willich</irglyphscale></irwordspace> · Zum nunmehr zweiten Mal hatte die Robert-Schuman-Europaschule zum Holocaust-Gedenktag eingeladen. Schüler hatten dafür Beiträge vorbereitet, zu den Gästen gehörte der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Bert Römgens.
(tre) Am 27. Januar ist es genau 80 Jahre her gewesen, dass die Soldaten der Roten Armee das größte deutsche Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz befreiten. Mit dem bundesweit begangenen Holocaust-Gedenktag wird dem 27. Januar 1945 gedacht. Wie schon im vergangenen Jahr, nahm die Robert-Schuman-Europaschule (RSE) dies zum Anlass, um zu einem Holocaust-Gedenktag in die Aula der Willicher Schule einzuladen. Nicht nur Schüler, sondern auch weitere Besucher nutzten die Gelegenheit der Erinnerung an die geschehenen Gräueltaten.
„Schon unser erster Gedenktag im vergangenen Jahr fand einen positiven Anklang. Wir haben in diesem Jahr andere Ankerpunkte gesetzt als 2024. Wir haben einen erkenntnisreichen Tag mit neuen Impulsen geschaffen“, begrüßte Sebastian Schneider, dem die Organisation federführend oblag, die Zuhörer. Zu den Impulsen gehörte auch die gemeinsame Kranzniederlegung der RSE mit der Leonardo-da-Vinci-Gesamtschule an der Gedenkstätte für die jüdischen Opfer auf dem Gelände des St.-Bernhard-Gymnasiums. „Diese Geste steht stellvertretend für unser Bewusstsein, dass Erinnerung nicht nur ein innerer Prozess ist, sondern auch in äußeren Zeichen Ausdruck finden muss“, hob Schulleiter Christoph Riedl in seiner Ansprache hervor.
Zudem besuchte der Sozialwissenschaftskurs der EF in Krefeld ein Bühnenstück zur Wannseekonferenz. Der Weiteren reinigten zwei Schüler der EF die Stolpersteine in Willich. Riedl mahnte an, dass die Erinnerung nicht in der Vergangenheit verharren darf. „Sie muss uns lehren, wachsam zu bleiben und mutig für die Werte einzustehen, die eine humane Gesellschaft ausmachen. Respekt, Toleranz, Gleichberechtigung und Solidarität“, sagte Riedl.
Bert Römgens, der Vorsitzende der jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, zitierte in seinen Ausführungen zu jüdischem Leben in der Gegenwart den Leitsatz, der zu lesen ist, wenn das Yad Vashem, die staatliche israelische Gedenkstätte des Holocausts, besucht wird: Das Gedenken an die Vergangenheit ist die Gestaltung der Zukunft. „Die Vergangenheit muss uns lehren, dass wir eine Zukunft ohne Antisemitismus und ohne Ausgrenzung gestalten“, sagte Römgens. Zehntklässler hatten sich indes mit den Indikatoren für die Holocaustleugnung und den Umgang mit dieser auseinandergesetzt. Schüler aus der Q2 hatten den Text „Für immer nie wieder eben“ verfasst, in dem sie dazu aufforderten, dass sich jeder Zeit für ein aufklärendes Gespräche nehmen sollte, das auf Fakten beruhe.
Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Austausch, bei dem die Schüler ihre Gedanken zum Gedenktag aufschrieben. „Wir überlegen nun, wie wir diese Gedanken in der Schule implementieren können“, sagte Riedl.