Wirtschaft in Tönisvorst Flächen im Gebiet Höhenhöfe werden verkauft

<irwordspace style="word-spacing -0075em;"><irglyphscale style="font-stretch 97%;">Tönisvorst </irglyphscale></irwordspace> · In Tönisvorst fehlen seit Langem Gewerbeflächen. Doch jetzt kommen plötzlich acht Hektar im Gebiet Höhenhöfe auf den Markt. Der Ansturm ist entsprechend groß.

Besonders auffällig ist die seit Jahren brachliegende Fläche an der Ecke Vorster Straße/Höhenhöfe. Auch sie steht nun zum Verkauf.

Foto: Marc Schütz

Unternehmen haben es in Tönisvorst schwer, Gewerbegrundstücke zu finden. Seit Jahren ist das Thema in der Politik – doch woher sollen die Flächen kommen? Ein ganzer Schwung von Gewerbeflächen an den Höhenhöfen – insgesamt rund acht Hektar – ist jetzt auf den Markt gekommen. Das berichtete der Tönisvorstster Wirtschaftsförderer Markus Hergett jetzt im Ausschuss für Mobilität, Digitalisierung und Wirtschaftsförderung.

Die Politik reagierte positiv – klar ist aber auch: Der Bedarf ist weiterhin groß. Es bräuchte mittelfristig wohl noch einmal so viele Flächen, wie jetzt an den Höhenhöfen zum Verkauf stehen, sagt Hergett im Gespräch mit unserer Redaktion. Und diese sollten dann nicht in einer Wasserschutzzone IIIA liegen, wie es an den Höhenhöfen der Fall ist, denn das schränkt die Nutzbarkeit durchaus ein. Das Problem: Die Stadt selbst verfügt nicht über Gewerbeflächen, kann lediglich zwischen Grundstückseigentümern und bauwilligen Unternehmern vermitteln.

Was das Gewerbegebiet Höhenhöfe betrifft, wundert sich mancher, wieso dort so viele Grundstücke seit Jahren brach liegen, wenn der Bedarf doch so groß ist. Der Eigentümer, ein institutioneller Fonds mit Sitz in Deutschland, veräußerte die Grundstücke – wenn überhaupt – bis vor Kurzem am liebsten per Erbpacht mit Kaufoption. Doch das schreckte viele Interessenten ab, auch die finanzierenden Banken reagierten nicht eben begeistert, weil das Grundstück dem Unternehmen eben nicht vollständig gehört.

Der Eigentümer hat die Flächen, deren Kern das Fachmarktzentrum mit Globus als Ankermieter ist, 2015/16 übernommen. „Doch jetzt hat ein Paradigmenwechsel stattgefunden, der Eigentümer hat sich entschlossen, die Flächen an den Höhenhöfen nun auch wieder auf dem Wege des Verkaufs in den Markt zu bringen“, sagt Hergett. Dies habe die Wirtschaftsförderung in Gesprächen mit dem Eigentümer über einen langen Zeitraum forciert, zudem habe man viele Gespräche mit möglichen Flächeninteressenten geführt. Für 80 Prozent der zwischen 2100 und 36 000 Quadratmeter großen Grundstücke gebe es Interessenten, „und es laufen bereits konkrete Kaufvertragsverhandlungen“, so Hergett. Zwei Grundstücke seien noch zu haben.

Die Höhenhöfe liegen in
einer Wasserschutzzone

Die Vermarktung hat die Firma EPP European Property Partners übernommen. Ziel sei eine zeitnahe Vermarktung der Flächen, insbesondere bei der größten Fläche an der Ecke Höhenhöfe/Vorster Straße sei auch ein Projektentwickler engagiert, sagt Hergett. Für eine rund 12 500 Quadratmeter große Fläche hat der Kreis Viersen geprüft, ob sich diese für den Neubau einer Rettungswache eignen würde. Doch das habe sich vor wenigen Tagen zerschlagen, da sich die vorgegebenen Einsatzzeiten an diesem Standort nicht realisieren ließen, so Hergett. „Aber es hat sich bereits ein Unternehmen gemeldet, das ihr Handtuch auf die Fläche geworfen hat.“

Zwar ist in den Höhenhöfen durch die Lage in einer Wasserschutzzone nicht alles möglich, „vieles geht aber doch“, sagt der Tönisvorster Wirtschaftsförderer. Ein weiterer Vorteil des Gewerbegebietes sei, dass es voll erschlossen ist. „Glasfaser, Gas, Wasser, Abwasser: Alles liegt schon im Bürgersteig.“ Die vom Eigentümer genannte Preisvorstellung von 80 Euro pro Quadratmeter bewerte die Wirtschaftsförderung als marktgerecht und rechnet bis zur Jahresmitte mit einen guten halben Dutzend an Kaufverträgen.

Erfreulich sei, so Markus Hergett, dass es sich bei den Kaufinteressenten zum größten Teil um Unternehmen aus der Stadt Tönisvorst handele, die expandieren wollen. Viele inhabergeführte Mittelständler seien dabei, was Tönisvorst auszeichne. Die Branchen seien bunt gemischt. „Ab der Jahresmitte wird eventuell schon das ein oder andere schöne Projekt auf den jetzt noch brach liegenden Flächen zu sehen sein“, sagt Wirtschaftsförderer Markus Hergett.