Konzert mit WDR-Kammermusikensemble an der KGS St. Tönis Klassik ist auch etwas für die Kleinen
<irwordspace style="word-spacing -00375em;"><irglyphscale style="font-stretch 1000078%;">St Tönis</irglyphscale></irwordspace> · An der Katholischen Grundschule St. Tönis gab es am Freitag eine besondere Musikstunde. Ein Bläserensemble des WDR-Sinfonieorchesters war zu Besuch und musizierte mit den Kindern zu Brahms und Strauss.
Was haben Johannes Brahms, Johann Strauss, Harry Styles und Taylor Swift gemeinsam? Sie alle sind mit ihrer Musik weltberühmt geworden, die ersten beiden vor gut 150 Jahren, die anderen beiden heute. Die Mädchen und Jungen der dritten Klassen in der Katholischen Grundschule St. Tönis hören konzentriert zu, als der „Dackl“ auf der Videoleinwand von Brahms, Strauss und der Polka-Musik erzählt. Dann sind sie selbst dran: Strahlend bewegen sie sich zur Musik eines Bläserensembles, das an diesem Freitagvormittag in der Schule ist. Immer wenn die Musik stoppt, verharren auch sie, sobald die Töne wieder einsetzen, bewegen sie sich weiter. Es entsteht ein wildes Gezappel, sogar die Lehrerinnen machen mit, und spätestens jetzt sind wirklich alle mit den Besuchern warm geworden.
Mit „Dackl on tour“ in
die Schulen und Kinderohren
Zur Einstimmung spielten die zwei Musikerinnen und drei Musiker bereits Strauss‘ Tritsch-Tratsch-Polka. Die Kinder lächeln, einige nicken im Takt der Musik. Das Bläserensemble ist Teil des WDR-Sinfonieorchesters und mit dem Programm „Dackl on tour“ zu Besuch in St. Tönis. Der Plüschhund Dackl ist zum ersten Mal in der Grundschule zu Gast, dafür hat sie sich beworben, denn die Plätze sind begehrt. Mit dem Angebot soll Kindern im Alter von sechs bis zehn Jahren Musik nähergebracht werden. Zur Vor- und Nachbereitung stellt der WDR den Schulen kostenloses Unterrichtsmaterial zur Verfügung. Die WDR-Musikvermittlung erreicht mit diesem und anderen Angeboten nach eigenen Angaben pro Konzertsaison rund 80.000 Schülerinnen und Schüler, Kinder, Jugendliche und Familien.
Dieses Mal geht es beim Dackl um die berühmten deutschen Komponisten Johannes Brahms und Johann Strauss: „Dackl trifft Brahms & Strauss“. Mit deren Musik begaben sich Streicher- und Bläserensembles des WDR in den vergangenen vier Tagen auf eine interaktive Tour durch Grundschulen in Nordrhein-Westfalen; in St. Tönis sind das Dörte Sehrer (Klarinette), Augusto Velio Palumbo (Fagott), Iago Bernat (Horn), Svetlin Doytchinov (Oboe) und Christiane Tetard (Querflöte). In aufgezeichneten Videobotschaften informiert der Plüschhund zwischen den Musikstücken über die Komponisten und Instrumente und bringt die Kinder auf freche Art immer wieder zum Schmunzeln.
Sechs Termine liegen am Freitagvormittag bereits hinter den Musikerinnen und Musikern; gestartet sind sie in der Eifel, nach der Katholischen Grundschule St. Tönis ist noch die Gemeinschaftsgrundschule Corneliusstraße an der Reihe. Was ist das Beste an dieser Projektwoche für sie? „Die Blicke der Kinder“, antwortet Oboist Doytchinov sofort, „und sie machen einfach so gut mit. Das macht das frühe Aufstehen und die lange Anfahrt wett.“
Das Publikum in der Katholischen Grundschule St. Tönis an diesem Vormittag sind die Klassen des dritten Jahrgangs, rund 50 der insgesamt 210 Mädchen und Jungen an der Schule. Das Dackl-Mitmachlied haben sie im Musikunterricht vorbereitet, den Mitmachtanz im Sportunterricht. Darüber hinaus spielt die Musik an der Schule keine große Rolle – noch nicht. „Wir wollen perspektivisch eine Musik-AG anbieten“, sagt Schulleiterin Sabrina Broll. „Einige aus dem Kollegium machen Fortbildungen, eine Kollegin will eine Zusatzqualifikation machen.“ Broll findet das wichtig, denn „viele Kinder sehen sonst nie ein Instrument, gehen nicht ins Theater, deswegen wollen wir kulturelle Dinge in den Unterricht einbinden“, erläutert sie. So gab es bereits eine Kooperation mit dem Akkordeon-Orchester St. Tönis, alle vier Jahre findet eine Projektwoche zum Thema Theater statt.
Begleitet vom Ensemble singen die Mädchen und Jungen Brahms‘ Wiegenlied „Guten Abend, gut’ Nacht“, das sie vorab geprobt haben. Als die Musikerinnen und Musiker ihre Instrumente später einzeln vorstellen und Doytchinov mit seiner Oboe das französische Kinderlied „Bruder Jakob“ anstimmt, singen die Schülerinnen und Schüler sofort mit. „Ich bin sehr zufrieden“, sagt Schulleiterin Broll im Anschluss. „Es ist toll, die Kinder so begeistert mitmachen zu sehen.“