Bilanz der Volksbank Kempen-Grefrath Volksbank will eigenständig bleiben

Kempen/Grefrath · 545 neue Kunden und 352 neue Mitglieder, dazu Zuwächse bei den Geldanlagen, im Wertpapiergeschäft und bei den Kreditvergaben – die Volksbank Kempen-Grefrath hat ihr Geschäftsjahr 2024 erfolgreich abgeschlossen.

Am Burgring 17 in Kempen baut die Volksbank derzeit ein Haus mit vier Wohnungen.

Foto: Norbert Prümen

Kundennähe und Regionalität gelten als besondere Stärken von Genossenschaftsbanken. Obwohl die Volksbank Kempen-Grefrath zu den kleinen Genossenschaftsbanken in der Region zählt, setzt man weiterhin auf seine Eigenständigkeit. Das erklärte der Vorstandsvorsitzende Markus Knauf bei der Vorstellung der Bilanz für das gerade abgelaufene Geschäftsjahr 2024. Eine Fusion mit einer anderen Volks- oder Genossenschaftsbank in der Region komme für die Volksbank Kempen-Grefrath, die ihren Hauptsitz an der Burgstraße in Kempen hat, auf absehbare Zeit nicht infrage.

Die Bilanz für 2024 fällt aus Sicht des Vorstandes – neben Knauf lenkt Michel Rathmackers die Geschicke der Volksbank – positiv aus. „Gerade in einer Zeit, die von sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen sowie unvorhersehbaren weltpolitischen Entwicklungen geprägt ist, sehen wir unsere Aufgabe darin, stabil, verlässlich und lebensbegleitend an ihrer Seite zu stehen“, sagt Knauf und meint damit die 19 628 Kunden, davon 545 Neukunden, die das Geldinstitut im vergangenen Jahr betreut hat.

Auch als kleine Bank bietet die Volksbank Kempen-Grefrath ihrer Kundschaft den vollen Service – von der unmittelbaren Beratung in einer der Niederlassungen bis hin zu den heute üblichen Online-Dienstleitungen.

Das Geschäftsjahr 2024 war unter anderem geprägt von den Nachwirkungen der Sprengung des Geldautomaten am Standort Grefrath am 18. August 2023. In der Filiale an der Dunkerhofstraße entstanden erhebliche Schäden, die erst im vergangenen Jahr gänzlich behoben werden konnten. Seit Oktober 2024 ist die Grefrather Niederlassung wieder voll in Betrieb. Eine Rotunde wurde vor dem Gebäude platziert, in dem sich ein externer Geldautomat befindet.

Die Modernisierung des Standorts Grefrath war nicht das einzige Bauprojekt, bei dem das Geldinstitut aktiv war oder noch ist. An der Einmündung des Westrings in die Vorster Straße in St. Tönis ist ein Neubaukomplex mit insgesamt 18 Wohneinheiten in drei Häusern entstanden. Die ersten zwölf Wohnungen sind voraussichtlich zum 1. April 2025, die übrigen sechs Wohnungen zum 1. Juni 2025 bezugsfertig. Am Burgring 17 in Kempen entsteht aktuell ein Neubau mit vier Wohnungen. Bereits seit einigen Jahren bezogen ist ein Mehrfamilienhaus an der Isaac-Kounen-Straße im Baugebiet an der Kreuzkapelle.

Das Engagement im Wohnbau will der Volksbankvorstand aber auf diese Projekte beschränkt wissen. Die Planungen dafür stammen noch aus Zeiten niedriger Zinsen für Wohnobjekte. Die Projekte seien gut gelaufen, aber weitere seien nicht geplant, so Vorstandssprecher Knauf. Dafür investiert die Bank in Nachhaltigkeitsprojekte. Auf den Gebäuden in Kempen und Grefrath wurden Fotovoltaik-Anlagen installiert, der Fuhrpark wird schrittweise auf Elektrofahrzeuge umgestellt.

Den Vereinen in Kempen und Grefrath fühlt sich das Geldinstitut auch künftig eng verbunden. Man will weiterhin Projekte finanziell unterstützen. Den weiterführenden Schulen bietet man ein spezielles Börsenspiel für den Unterricht der Mittelstufe an. Erste Erfahrungen in der Liebfrauenschule in Mülhausen oder in der Städtischen Gesamtschule Kempen seien positiv, berichtet Rathmackers. Über die Schulen hofft man, an personellen Nachwuchs zu gelangen. Sechs Auszubildende gibt es zusätzlich zu 78 festangestellten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aktuell. In diesem Jahr will die Volksbank wieder drei neue Auszubildende einstellen.

Zu den Zahlen für 2024: Das Kreditvolumen für Privat- und Firmenkunden stieg um drei Prozent auf 267 Millionen Euro. Die Kundeneinlagen wuchsen um 23 Millionen Euro auf 392 Millionen Euro (plus sechs Prozent). Besonders gut schnitt das Wertpapiergeschäft ab: Die Anlagen der Kunden in Fonds und Depots stiegen um 28 Millionen Euro oder 13 Prozent auf insgesamt 245 Millionen Euro.