Ein Fest für Schnäppchenjäger Plan: Großer Trödeltag in Kempen
<irglyphscale style="font-stretch 9775%;">Kempen </irglyphscale> · In vielen Dörfern und Stadtteilen gibt es sie: Trödeltage, an denen Privatleute ihre Stände im Vorgarten oder in der Garage aufbauen und all das anbieten, was sie nicht mehr brauchen. Solch einen Trödeltag soll es im April auch in Kempen geben. Noch kann man sich anmelden.
Wer jetzt im Frühjahr zu Hause kräftig aufräumt, sollte sich hüten, gut erhaltene Stücke wegzuwerfen, die er nicht mehr braucht. Denn Ende April soll es in Kempen einen großen Trödeltag geben, bei dem Kempenerinnen und Kempener all die Dinge anbieten können, die zu klein geworden sind, nicht mehr gefallen – oder zu Hause ohnehin nur Staub anzogen, ohne dass man sie wirklich gebraucht hätte. Vielleicht findet sich beim Trödeltag ja jemand, der sich darüber freut.
In vielen Dörfern und Stadtteilen gibt es solche Trödeltage bereits. An einem ausgewählten Tag im Jahr ist das ganze Dorf auf den Beinen, in zahlreichen Garagen, Vorgärten oder Innenhöfen bieten Nachbarn all das an, was sie im Keller und auf dem Speicher, in Schränken, im Gartenhaus oder Kinderzimmer fanden und aussortierten: Spielzeug, Kleidung, Schuhe, Deko-Artikel, Geschirr, Haushaltsgeräte und vieles mehr, was man selbst nicht braucht, aber zu schade zum Wegwerfen ist. In vielen Dörfern sind diese gemeinschaftlichen, privaten Trödelaktionen wahre Publikumsmagnete. Wenn das Wetter mitspielt und viele Haushalte teilnehmen, laufen Schnäppchenjäger nur allzu gern von Straße zu Straße und schauen, was überall so angeboten wird.
Auch in Kempen sollte es solch einen Trödeltag geben, dachte sich ein junger Kempener, der selbst leidenschaftlich gern Trödeltage besucht und nun für Kempen die Initiative ergriff. „Ich bin viel auf Dorftrödeln unterwegs“, sagt Dominic Goossens. Warum? „Weil es mir Spaß macht, versteckte Schätze zu finden.“ Und das sind für ihn „Videospiele der 1990er-Jahre bis heute, aber auch Elektronik“. Wenn das Wetter gut sei und man draußen an der frischen Luft unterwegs sei, um solche Schätzchen zu suchen, mache das einfach Spaß.
Goossens macht in den sozialen Medien auf den Tag aufmerksam
Über die Internetplattform troedeltag.de initiierte Goossens nun einen Trödeltag für Samstag, 26. April. Dort können sich Menschen melden, die für ihren Ort gern einen gemeinschaftlichen Trödeltag ins Leben rufen wollen. Für jeden Trödeltag wird auf dieser Internetseite eine eigene Seite angelegt. Wer mittrödeln möchte, gibt seine Adresse an und schreibt dazu, von wann bis wann er am Trödeltag was anbieten möchte. Das ist auch für diejenigen praktisch, die bestimmte Dinge suchen. Sie können sich über ein Suchfeld anzeigen lassen, wer beispielsweise Damenbekleidung, Bücher oder Werkzeug anbietet.
Auf einer Karte ist zu sehen, wo sich die einzelnen Trödelstände befinden, sodass sich Schnäppchenjäger damit bequem eine Route durch die Stadt zurechtlegen können. Bis Mittwoch waren schon 30 Adressen verzeichnet, in der Altstadt, aber auch im Süden oder im Hagelkreuz. Auch wer etwas außerhalb liege, könne sich anmelden, heißt es auf der Internetseite zum Trödeltag; möglicherweise werde der Stand aber weniger besucht.
Einheitliche Öffnungszeiten für die Trödelstände gibt es übrigens nicht. Die einen fangen schon um 7 Uhr in der Frühe an, die anderen erst um 10 oder 11 Uhr. Manche schließen um 14 Uhr, andere erst um 18 Uhr. Wer etwas Bestimmtes sucht, sollte die Zeiten also im Blick haben.
Über die sozialen Medien hat Goossens in den vergangenen Tagen auf seine Idee mit dem Trödeltag aufmerksam gemacht. „Die Resonanz war bisher sehr positiv“, sagt der 33-Jährige, „es gab auch viele Likes.“ Er hofft, dass sich bis zum Trödeltag noch mehr Kempener anmelden. Denn je mehr Stände es gibt, desto reizvoller dürfte für erfahrene Schnäppchenjäger der Bummel durch Kempen sein.
Entscheidend ist, dass es sich um eine gemeinschaftliche Aktion handelt, bei der Privatleute einen Hauströdel durchführen, und das stets auf privatem Grund. Öffentliche Räume dürfen nicht genutzt werden, Stände nicht auf öffentlichen Flächen wie Gehwegen platziert werden. Heißt: Der eine öffnet seine Garage, der andere baut einen Tapeziertisch in seinem Vorgarten oder in seiner Einfahrt auf. Das sei sehr praktisch, meint Goossens. Denn so müsse man die Dinge, die man verkaufen wolle, auch nicht weit schleppen.