Die ersten Mieter an der Insterburger Straße ziehen jetzt ein Bezahlbarer Wohnraum für Osterath
Die GWG Viersen baut derzeit 32 öffentlich geförderte Wohnungen.
Helle, lichtdurchflutete Räume, Bäder, unter deren Waschbecken theoretisch auch ein Rollstuhl passen würde, offene Küchen- und Wohnbereiche, Schallschutzfenster, moderne Belüftungsanlagen und eine individuelle Multimedia-Anlage: All das sind Details aus zwei neuen Wohngebäuden, die die GWG Viersen zurzeit in Osterath baut.
An der Insterburger Straße – zwischen Feuerwache und Alter Seilerei – entstehen in zwei Bauabschnitten zunächst zwölf, später dann noch einmal 20 Wohneinheiten. Bei der GWG geht man von „Vollvermietung“ aus. Kein Wunder: Die Mieten liegen bei rund 5,55 Euro pro Quadratmeter, zusätzlich die Nebenkosten von 2,50 Euro. Zielgruppe der neuen Mieterschaft seien „ganz normale Menschen“, so Mike Zander von der GWG. Eben Menschen, die auf dem Meerbuscher Mietmarkt mit seinen doch höheren Preisen keine Chance hätten. Und es sollen vor allem Einheimische sein, an die vermietet wird. Das sei auch Wunsch der Stadt Meerbusch, so GWG-Chef Michael Aach.
Und genau die packen vermutlich in ihren alten Wohnungen gerade die Umzugskartons. Denn schon am 1. Februar werden die ersten neuen Mieter an der Insterburger Straße erwartet. „Einige ziehen aber auch erst zum 1. März ein“, so Zander. Unter den neuen Bewohnern sind alle Generationen vertreten. „Hier ziehen Rentner ein, die ihre Häuser aufgeben, genauso wie Familien mit einem Kind.“ Allen gemeinsam: Sie haben ein so geringes Jahreseinkommen, dass sie Anspruch auf einen Wohnberechtigungsschein haben. Sieben der Wohnungen haben zwei Zimmer, Küche und Bad mit 55 Quadratmeter Wohnfläche. Die fünf größeren Wohnungen mit drei Zimmern sind 75 Quadratmeter groß. Die Wohnungen des zweiten Hauses sind zwischen 55 und 97 Quadratmeter groß.
Die Nachfrage nach Wohnraum
ist überall gleich hoch
Sechs Wohnungen haben zwei Räume, zehn drei und vier haben vier Zimmer. Alle Wohnungen sind barrierefrei, haben Balkon oder Terrasse, in den Häusern sind ebenso Fahrstühle installiert. Zur Grünanlage gehört ein Kinderspielplatz; an den Häusern befinden sich überdachte, abschließbare Fahrradstellplätze. Ein Blockheizkraftwerk versorgt beide Häuser mit Fernwärme. Außerdem sorgt eine Solarthermie-Anlage auf dem Dach für Energie.
Die beiden Häuser an der Insterburger Straße sind nicht die einzigen der GWG, die aktuell im Bau sind. Gemeinsam mit dem Bauverein und LivingKüppers aus Krefeld entstehen auf dem früheren Bauhofgelände in Büderich 106 Wohneinheiten, 66 teilen sich die beiden Baugesellschaften. Dort wird seit dem vergangenen Sommer kräftig gebaut. GWG rechnet im Frühjahr 2020 mit den ersten Mietern auf ihrer Seite, dem linken Riegel. Vorne rechts baut der Bauverein, die Privathäuser entstehen auf dem hinteren Areal. Die Investition allein der GWG in Büderich beträgt sieben Millionen Euro, ebenso viel wie in Osterath. Die Nachfrage nach Wohnraum ist überall gleich hoch – egal, ob in Büderich oder in Osterath. „Viele, die in unserem ersten Bauabschnitt an der Insterburger Straße keine Wohnung bekommen haben, stehen schon auf der Liste für das Haus nebenan“, erzählt Mike Zander.
Und wer einmal eingezogen ist, zieht so schnell auch nicht wieder aus. Die Zahl der Kündigungen bewegen sich auf niedrigem Niveau, berichtet Zander. Und von Leerstand mag er bei einem Prozent gar nicht reden. „Das ist vielleicht mal ein Monat, in dem eine Wohnung leersteht, weil ein Mieter erst später einzieht.“ Die Häuser, die die GWG in den vergangenen Jahren gebaut hat, stehen in Lank am Eulengrund, am Schackumer Bach in Büderich sowie an der Uerdinger Straße in Lank.
Dort entwickelt sich auch gerade das nächste Projekt der Genossenschaft. „Unsere Bauvoranfrage wurde positiv beschieden“, sagt GWG-Chef Michael Aach. Auf einem früher mal bebauten GWG-Grundstück, Höhe Hausnummer 170, sollen nun zwölf frei finanzierte Wohneinheiten gebaut werden.
Öffentlich geförderter Wohnraum ist in Meerbusch Mangelware und immer mal wieder auch Thema in der Politik. Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage ist deshalb froh, dass sie mit GWG und Bauverein zwei Partner hat, die diesen Sektor abdecken. „Die Zusammenarbeit mit beiden Gesellschaften und der Stadt klappt wirklich gut.“