Fiktive Band Fraktus feiert zweites Comeback
Hamburg (dpa) - Fraktus, der Film, Fraktus, die Tour und jetzt Fraktus, das Theaterstück.
Nach ihrem Filmerfolg „Fraktus“ über drei angebliche Elektro-Pioniere, die mit der Erfindung des Techno Musikgeschichte geschrieben haben sollen, hat das Humoristen-Trio Studio Braun am Samstagabend ein zweites Comeback der fiktiven Band auf der Bühne des Hamburger Thalia Theaters gefeiert.
Mit viel Ironie und gewohnt kunstvollem Dilettantismus schlüpften Rocko Schamoni, Heinz Strunk und Jacques Palminger in die Rollen der Band-Mitglieder Dickie, Torsten und Bernd. Ergänzt wurde der Anarcho-Abend von Mitgliedern des Thalia-Ensembles, die als Roadies, Backgroundsängerinnen und Managerin auftraten.
Die Legende lebt. Doch kurz vor dem Auftritt von Fraktus geht so einiges schief: Die Bandmitglieder stecken in einer Polizeikontrolle fest, während am Leben gescheiterte Roadies (Jörg Pohl, Jens Rachut) versuchen, die Bühne mit Hilfe des unfähigen technischen Leiters (Julian Greis) aufzubauen. Die koksende Managerin (Lisa Hagmeister) und zwei überdrehte Sängerinnen (Franziska Hartmann, Alicia Aumüller) machen das Chaos komplett.
Die Parodie auf den Musikbetrieb geht weiter, als Fraktus vor ihrem Auftritt erst noch Merchandising-Produkte „Kategorie sympathischer Schwachsinn“ wie eine Bananensäge, eine Blockflöte mit Seitenspiegel und ein Computerspiel anpreisen, dessen Ziel es ist, so viel Rauschgift wie möglich zu konsumieren. In eng anliegenden lila Anzügen mit futuristischen Helmen starten Fraktus schließlich ihre Show mit Liedern wie „Welcome to the Internet“ (Dickie), „Saug auf!“ (Torsten) und „Maler und Lackierer“ (Bernd).
Im Hamburger Schauspielhaus brachten Studio Braun bereits Heinz Strunks Erfolgsroman „Fleisch ist mein Gemüse“ und die Trashkomödie „Dorfpunks“ nach einem Roman von Rocko Schamoni auf die Bühne. Im Thalia Theater ist das Anarcho-Trio auch in Shakespeares „Sommernachtstraum“ in der Regie von Stefan Pucher zu sehen.