Die bislang politischste Biennale geht zu Ende
Während Kritiker verhalten waren, kam die Gegenwartskunst beim Publikum gut an.
Berlin. Die Kritiker waren eher verhalten, aber beim Publikum kam die Aktionskunst der siebten Berlin Biennale, die Sonntag endet, gut an. Das Festival, eine der großen Schauen zur Gegenwartskunst, war so politisch wie nie.
Als Höhepunkte nannte Sprecher Denhart von Harling beispielsweise den Kongress zur Rückkehr von Juden nach Polen oder die Aktion gegen einen Rüstungskonzern, die den Export von Panzern nach Saudi-Arabien verhindern sollte. Für Aufsehen sorgte eine Kunstmauer quer über die Berliner Friedrichstraße. Mit der „Peace Wall“ wollte die Künstlerin Nada Prlja auf die Kluft zwischen Arm und Reich in dem Viertel aufmerksam machen. Nach Protesten stimmte sie aber dem Abbau zu.
Schlagzeilen vorab machte eine geplante Sammelaktion des umstrittenen Buches „Deutschland schafft sich ab“ von Ex-Bundesbanker Thilo Sarrazin. Der tschechische Künstler Martin Zet wollte die Bücher zu einer Installation verarbeiten. Kritiker sahen dabei eine Nähe zu den Bücherverbrennungen der Nazis. dpa