Drama: "The Namesake" - Das Leben zwischen den Kulturen

„The Namesake“ ist eine anrührende Migranten-Geschichte von Mira Nair über zwei Generationen von Indern in New York.

Düsseldorf. Zuerst sind es die Schuhe "Made in the USA", die die junge Inderin Ashima von ihrem künftigen Ehemann sieht. Heimlich schlüpft sie rein und probiert aus, wie sich das anfühlt. Gar nicht schlecht offenbar, denn nach der arrangierten Hochzeit zieht das Paar weg von Kalkutta nach New York. Doch das Leben in Amerika verlangt mehr von den Migranten, als sich in neuen Schuhen zurecht zu finden. Die indische Regisseurin Mira Nair hat mit "The Namesake" (Der Namensvetter) einen schönen und bewegenden Film über Liebe, Familie und das Fremdsein gedreht. Damit ist Nair wieder zu ihrem eigentlichen Thema zurück gekehrt, dem Leben in und zwischen zwei Kulturen. Vor knapp 20 Jahren machte die heute 49 Jahre alte Filmemacherin mit dem realistischen Drama "Salaam Bombay!" auf sich aufmerksam. Danach bezauberte sie durch die zurückhaltend eingesetzten Stilmitteln des Bollywood-Musicals in "Monsoon Wedding" das Publikum in Europa. Ihrem letzten Film, der aufwändigen Literaturverfilmung "Vanity Fair", fehlte es jedoch an Charme und Lebendigkeit. Genau das hat "The Namesake", auch eine Romanverfilmung, nun wieder zu bieten.

Ashoke arbeitet in New York als Dozent für Literatur, Ashima bleibt zu Hause und fühlt sich - umgeben von Eiszapfen im Winter - grauenvoll allein. Erst langsam lernen die Eheleute sich wirklich kennen. Wie Mira Nair den Übergang von scheuem Respekt zu einer tiefen Liebe schildert, das gehört zu den berührendsten Teilen ihres Films.