Gaunerkomödie: "Ocean´s 13" - Süße Rache unter Freunden

Steven Soderberghs „Ocean’s 13“ fehlt leider der Schwung der vorherigen zwei Teile. Al Pacino spielt diesmal das Opfer.

Düsseldorf. Gute Freunde gehen durch dick und dünn - oder durch Panzerglas, um Diamanten im Wert von 250 Millionen Dollar zu stehlen. Danny Ocean und seine smarte Diebesbande ist nach Las Vegas zurückgekehrt. Doch bei dem neuen Coup geht es nicht nur darum, einen Casinobesitzer um einige Millionen zu erleichtern, sondern einen Freund zu rächen. Denn unter Männern, "die Frank Sinatra die Hand geschüttelt haben", steht man zueinander, ein Las Vegas-typischer Treueschwur, an den sich Willy Bank (Al Pacino) nicht halten will. Der berüchtigte neue Casino- und Hotelbesitzer Bank trickst Reuben (Elliot Gould) bei dem Hoteldeal aus: Reuben erleidet einen Herzinfarkt. Danny Ocean (George Clooney) trommelt seine Jungs zusammen, um Rache an Bank zu üben. Rusty Ryan (Brad Pitt), Oceans Taktiker, lässt sogar den Bohrer am gerade zu knackenden Tresor fallen, nur um seinen Freunden beizustehen. Natürlich kommt auch der dritte Teil von Steven Soderberghs sympathischer Diebestrilogie nicht ohne Augenzwinkern aus. Die Panzerknacker haben sich wieder einen todsicheren Plan - und jede Menge Maskeraden - ausgedacht, um "The Bank", das neue Casino am Strip, zu ruinieren. Im Armani-Anzug und Seidenhemd spielen sie Robin Hood - und verteilen die Millionen an Bedürftige. Ein ziemlich genialer Plan. Zumal die Bande diesmal Casinobesitzer Terry Benedict (Andy Garcia), den sie im ersten Teil um seine Millionen brachten, auf ihrer Seite haben. Auch ihm ist das neue Casino ein Dorn im Auge, schließlich wirft der Turm des Neubaus einen Schatten auf seinen Pool.

Nach bester Lausbubenmanier nehmen sie den Casinobesitzer aus

Wie schon in den Vorgängern "Ocean’s 11" und "Ocean’s 12" lässt sich der Film viel Zeit, die coole Gang ihren Plan entwickeln zu lassen. Die Rollen sind klar verteilt, und Linus Caldwell (Matt Damon) buhlt nach wie vor um Annerkennung bei den beiden Köpfen der Diebsbande. Es ist wie ein Wiedersehen mit guten Freunden, da muss man nicht viel erklären. Das handlungsorientierte Drehbuch treibt den Fall voran, kurze Szenen, wie immer mit einem hippen Musikmix unterlegt, erzeugen Spannung und eine diebische Freude daran, wie Danny und sein Team nach bester Lausbubenmanier den ehrgeizigen Casinobesitzer erst lächerlich machen und dann ausnehmen.

Al Pacino (mit rötlichem Haar) erweist sich dabei als gelungenes Opfer, das mit zunehmend offen stehendem Mund zusieht, wie sein Imperium zerfällt. Auch seine gewiefte Assistentin (Ellen Barkin) lässt sich dabei um den Finger wickeln. Das pseudo-private Geplänkel der Stars aus "Ocean’s 12" findet sich auch diesmal wieder, aber in sehr abgespeckter Form. Am Ende rät Ocean alias Clooney Rusty alias Pitt: "Schaff’ Dir ein paar Kinder an."