Nie wieder Sex mit der Ex: Die Schöne und der Stubenhocker

Gags und Romantik treffen sich.

Peter Bretter ist ein Teddybär von einem Mann. Sein schmachtender Blick, auf dessen Grund sich Tränenseen sammeln, ist herzzerreißend - und gleichzeitig urkomisch. Als ihm seine Freundin Sarah Marshall gleich zu Beginn des Films eröffnet, ihn wegen eines britischen Rockstars zu verlassen, befindet er sich in der verletzlichsten Situation überhaupt: Er ist splitterfasernackt.

Peter Bretter wird gespielt von dem 28-jährigen Jason Segel ("Voll daneben, voll im Leben"), der auch das Drehbuch nach eigenen Erlebnissen geschrieben hat. Und ein bisschen ist es für den Zuschauer nachvollziehbar, warum Sarah (Kristen Bell) genug von dem Stubenhocker und seinem bärigen, aber teigigen Körper hat. Denn sie ist der wohlgeformte Star einer erfolgreichen Fernsehkrimi-Serie, für die Peter mit mäßiger Begeisterung die Szenenmusik komponiert und spielt.

Der dunkellockige Rocker Aldous Snow (Russell Brand) mit der sexuellen Energie von Mick Jagger und dem humanitären Gewissen von Bono wirkt da anziehender. Das Schlimmste ist: Sogar Peter findet ihn echt cool.

Um sich zu trösten, flüchtet Peter auf Anraten seines Stiefbruders Brian (Bill Hader) so weit weg wie nur möglich. Leider steigt er ausgerechnet in dem Luxushotel auf Hawaii ab, in dem auch seine Ex-Freundin mit ihrem neuen Lover wohnt. Das Paradies unter Palmen entpuppt sich als reinste Folterkammer, bis sich Peter zu Rachel (Mila Kunis), der dunkelhaarigen Rezeptionistin des Hotels, hingezogen fühlt. Dann wird es kompliziert.

Wie schon bei der Judd Apatow-Komödie "Beim ersten Mal" über eine ungewollte Schwangerschaft nach einem One-Night-Stand kommen die Frauen auch in diesem Film besser weg als die Männer: Sie sind reifer, erfolgreicher und vor allem attraktiver. Warum sich Sarah und Rachel ausgerechnet in den sympathischen Tölpel Peter verliebt haben, ist nicht ganz nachvollziehbar.

Regisseur Nicolas Stoller trifft bei seinem Debüt mit einer Mischung aus Slapstick, obszönen Gags, Sentimentalitäten und echten Gefühlen den richtigen Ton. "Nie wieder Sex mit der Ex" landete in den USA am Premierenwochenende Mitte April auf dem zweiten Platz der Kinocharts. Seitdem hält sich die Komödie hartnäckig in den Top Ten.